Mundane: Rockröhre auf 250 Grad, bitte!

Göteborg ist ein absoluter Garant für musikalischen Einfallsreichtum und Genialität. Und die Indie-Rocker von Mundane beweisen es uns allen mit ihrem grandiosen Debütalbum Ultra Sound. Göteborg kann zu Recht noch ein bisschen stolzer auf seine Rockszene sein.

Wer weiß, welche musikalischen Schätze über den Hafen von Göteborg zu den vier Musikern gelangten und in ihnen den Wunsch weckten, daraus einen ganz eigenen, neuen Sound zu kreieren. Die weltoffene Atmosphäre der Hafenstadt findet ihren Weg in die Musik von Mundane und sorgt für beeindruckende Vielfalt: Indie, Hardcore, Punk, 90er-Grunge und Blues treffen aufeinander und verschmelzen. Das Debütalbum ist ein echtes Feuerwerk an Facetten und vereint wunderbare Elemente der verschiedenen Rockgenres. Rau und roh, aber genauso präzise und klar.

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Mira Lu Kovacs: stille innere Revolution

Die Virtuosität und Detailorientiertheit, die in ihren melodischen Pop-Balladen und Indie-Folk-Tracks spürbar sind, erinnern an Bands wie boygenius oder Big Thief: Die Gitarristin von My Ugly Clementine kündigt ihr neues Album Please, Save Yourself an.

Die Wienerin Mira Lu Kovacs hat sich seit ihrem Debüt Play Dead im Jahr 2013 (damals noch unter dem Namen Schmieds Puls) auf diversen Alben, ob solo oder mit Band, als Ausnahmekünstlerin bewiesen. Nun nimmt sie uns mit auf eine Reise durch ihren persönlichen Selbsthilfe-Prozess, den sie in den neuen Tracks des neuen Albums thematisiert. Please, Save Yourself entstand mit Unterstützung von Günther Paultisch am Schlagzeug und Manu Mayr am Bass und erscheint am 8. November.

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Eefje de Visser: Sehnsucht, Intimität, Nostalgie

Zwar ist ihr Debütalbum schon stolze 13 Jahre alt, gerade in den letzten Jahren hat Eefje de Visser aber in der Indie-Szene noch mal richtig mitgemischt: Auf ihre Support-Tour für Balthazar 2020 folgte eine Nominierung für den Anchor Award auf dem Reeperbahn Festival, außerdem ist sie bei niemand geringerem als Sony Music unter Vertrag. Zuletzt hat sie mit Heimwee ein neues Album präsentiert und wird auf ihrer Tour Ende Oktober auch Stopps in Deutschland einlegen.

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hellaweitweg: Ode an die eigene Erbärmlichkeit

Den Traum nach ihrer eigenen musikalischen Selbstverwirklichung hat die Singer-Songwriterin Amelie aka hellaweitweg in Berlin in die Tat umgesetzt – und das ganz zu Recht mit Selbstbewusstsein. In ihrer Debütsingle „auf allen vieren“ thematisiert sie das Gefühl von Kontrollverlust: Obwohl man eigentlich aus Fehlern lernen sollte, macht man sie doch immer wieder. Das Ganze ist gespickt mit Sound-Experimenten und unkonventionellen Melodien.

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Meltheads: Senkrechtstarter der belgischen Indie-Rock-Clubszene

Der genreübergreifende Sound des belgischen Quartetts Meltheads hat in ihrer Heimat schon viele Menschen angesprochen. Seit der Veröffentlichung der Single „Naïef“ im Jahr 2022 haben sie sich als starke Live-Band etabliert, was wohl vor allem der energetischen Performance von Frontmann Sietse Willem zu verdanken ist. Nun kommen die Rocker auch nach Deutschland.

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ANGER: von sanft bis explosiv

Den Traum unter Freund*innen, zusammen Musik zu machen, nahmen Nora Pider und Julian Angerer 2017 selbst in die Hand. Ihr Stil dabei: Pop, der Techno und Gefühl verbindet und die Brücke schlägt zwischen Brixen in Südtirol (dem Heimatort der beiden) und dem städtischen Wien. In ihre Texte auf Deutsch, Italienisch und Englisch verpacken sie gekonnt Themen wie Liebe, Herzschmerz und Sehnsucht – dazu beweisen sie musikalische Bandbreite. 

Der Sound von ANGER deckt von verletzlich und ruhig bis hin zu hart und straight-forward alles ab. Glaubt man, man hätte die Melodie eines ANGER-Songs verinnerlicht, dreht sich die Stimmung um 180 Grad, Beat und Gesang ändert sich komplett. Bevor man auch nur im Ansatz „Danke, nächster Song!“ denken kann, wird noch einmal voll aufgedreht und mit einem Knall geendet. Gute Beispiele dafür sind „Elba“ und „Ab und zu“. 

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betina quest: Nina Simone neu gedacht

betina quest ist eine Geschichtenerzählerin – und zwar eine besonders gute, und wer ihren Songs aufmerksam zuhört, weiß auch, warum. Die in Deutschland geborene Sängerin mit burundischen Wurzeln setzt sich in ihren Songs mit vielfältigen Themen auseinander: Sie schreibt und singt über die Komplexität des Lebens afrikanischer Frauen, über Resilienz und über die sich immer wieder stellende Frage nach Identität.

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Levka: Rising Star am Pop-Himmel

Zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Text schreibe, hat Levka knapp 20.000 monatliche Hörer*innen auf Spotify, 1.600 Follower auf Instagram und nur eine veröffentlichte Single – ach ja, und einen Plattenvertrag bei Sony. Der Neunzehnjährige behauptet selbst von seiner Musik, dass man sie nicht klar irgendwo einordnen könne; wohl irgendwo zwischen Indie und Pop. Aber Indiepop-Künstler gibt es in rauen Mengen, warum also prophezeit man ausgerechnet Levka so eine erfolgreiche Zukunft?

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Cava: Punkrock zum Quadrat

Man spürt wie die Späne von den Drumssticks fliegen und der Druck über den Gitarrenamp den Körper vibrieren lässt. Der unverfälschte Sound von Cava schiebt einen ungehemmt vom Hocker und man landet auf einem bierverklebten Boden – geflasht vom Punk-Wahnsinn. Unglaublich, dass so ein schönes und warmes Soundgewitter „nur“ von einem Dou erzeugt wird.

Die Energie, die von Peppi und Mela aus Berlin ausgeht, springt direkt in den Herzrhythmus über. Eine ordentliche Punk-Wucht, die klassische Charakterzüge aus den 70ern und 80ern mit neuen, frischen Elementen vereint, bringt ordentlich Dampf in die Röhre. So lassen Cava das musikalische Grundprinzip der Sex Pistols mit einem modernen Post-Punk-Sound zusammenkommen. Eine warme, fuzzy Gitarre trifft auf Energiebündel voller Drums und bilden eine eingespielte Einheit, die hypnotisierend durch die Ohren geht. So geht Punk!

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