Jensen McRae: Poesie trifft Indie-Folk

Auf der Suche nach einer Break-up-Hymne? Die emotionsgeladene Single „Praying for Your Downfall“ von Jensen McRae erzählt vom Prozess des Loslassens und der Akzeptanz nach dem Ende einer Liebesbeziehung. Mit der Single kündigt die US-amerikanische Folk-Sängerin ihr zweites Album I Don’t Know How But They Found Me! an.

Die junge Sängerin könnte man auch als Poetin bezeichnen – Jensen McRae spielt gerne mit Metaphern, um intime und sensible Themen zu beschreiben. Ihre Texte zu hören, fühlt sich an, als würde man ihr Tagebuch lesen. Erlebnisse und Gefühle, die sie in ihren Songs präsentiert, sind für viele Mädchen und junge Frauen nachvollziehbar, und man fühlt sich durch die Musik verstanden und weniger allein. McRaes Musik erzählt von Liebe, Nostalgie, aber auch Trauma und Trauer. Die Art, wie sie über Beziehungen schreibt, erinnert an neuere Werke von Lana Del Rey.

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frytz: Indie-Vibes zum auf der Wiese Liegen

frytz – der sich wohl in seiner Namensfindung etwas von Schmyt abgeschaut hat – fühlt sich in der Indie-Szene als Newcomer sichtlich wohl. Hinter dem Künstlernamen steckt Jonas Hipper, der schon seit längerem als Produzent tätig ist und sich mit Mixing und Mastering einen Namen gemacht hat. So hat er unter anderem mit 2Lade gearbeitet und dessen Song „Superman“ gemixt. frytz ist nun sein Soloprojekt.

Aktuell holt er sich Features, die am Indie-Himmel stehen: Bruckner, Carlo5 und Dominik Hartz. Seine heisere, kratzig-tiefe Stimme passt dabei perfekt zu dem melancholischen, aber auch treibenden Vibe seiner Songs. Mit seiner oft fast gelangweilt wirkenden Stimme ist er zudem der ideale Feature-Gast für eingängige Hooks, die im Kopf bleiben.

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ΣTELLA: Viel Liebe fürs Langsamsein

Ich stelle jetzt mal eine These auf: Der moderne Song ist das Fastfood für unsere Ohren, und Spotify und Co. sind die Schnellimbisse unserer Wahl. Der modernen Musikszene fehlt es an Ruhe, Songs müssen kurzweilig as can be sein und nicht mal Musik kann sich noch der Geschwindigkeit des Alltags entziehen. Dabei sollte sie, die Musik, es doch sein, die uns in der ständigen Hektik wieder Entspannung gibt. Stattdessen legen die wenigsten zu Hause regelmäßig Platten auf, um wirklich bewusst Musik zu hören. ΣTELLA erteilt genau diesem Mainstream eine Absage – und liefert uns wieder die Platten zum Auflegen.

Wer sich auf ΣTELLA einlässt, bekommt eine eigentlich sehr klassische Ensemble-Kombination serviert: Drums, Gitarre, Bass und Vocals finden in einem tollen Zusammenspiel zueinander und werden immer wieder durch kleinere Einlagen unterstützt, etwa durch ein Xylophon. Besonders die abwechselnde Dämpfung der verschiedenen Sounds verleiht den Songs ihren prägnanten Sound. Neben sehr akustisch geprägten Songs wie „Charmed“ oder „Nomad“ finden wir in ihrer Diskografie auch moderne Beats wie „Girl Supreme“, die nur so vor poppiger Synth-Energie strotzen.

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EDDIE: Konsequent ambivalent

Eine ungebremste Punk-Walze namens EDDIE schiebt sich gerade durch die Underground-Szene, die wir nicht mehr aus den Augen und Ohren lassen sollten. Mit einem ungeschliffenen, klassischen Punksound schlägt das Herz von Fans dieses Genres doppelt so schnell. Und das Besondere an EDDIE ist, dass Punk nicht nur als Musik, sondern auch als eine Lebenseinstellung verstanden wird.

Gitarrenkabel in den Verstärker gestöpselt, Bass aufgedreht und mit weit ausgeholten Drumsticks in den ersten Takt reingeknallt. Ohne Schnickschnack, ohne großartige Effekte – einfach minimalistisch den puren Sound zusammenbringen. EDDIE lässt sich dabei von den Punk-Idealen der 70er und 80er Jahre in Großbritannien inspirieren, verleiht ihnen aber eine ganz neue, frische Note. Sie hebeln konservative, längst überholte Weltanschauungen auf und provozieren, um uns dazu anzuregen, über uns selbst und unser Zusammenleben nachzudenken. Sie sind immer offen für Neues und haben ein offenes Herz. Vielseitig mit klarer Haltung – das ist EDDIE.

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Mereba: Vielfalt hat einen Namen

Als Mereba im Jahr 2013 zum ersten Mal auf den Plan trat, konnte noch niemand voraussehen, was für eine vielfältige musikalische und kreative Entwicklung sie in den kommenden Jahren hinlegen würde. Scheinbar anstrengungslos erkundet und verknüpft Mereba Elemente aus Folk, R&B und Rap. Der rote Faden ist Mereba selbst – ihre eigene Geschichte mit allen Veränderungen ist gleichzeitig Inhalt und Form ihrer Musik.

Marian Azeb Mereba alias Mereba wurde in Montgomery, Alabama geboren und wuchs größtenteils in Pennsylvania auf. Sie hat seitens ihrer Mutter afro-amerikanische und seitens ihres Vaters äthiopische Wurzeln, und weil ihre beiden Eltern Professor*innen sind, zog sie in Kindheit und Jugend häufig um. In North Carolina lernte sie Gitarre zu spielen und die Musikszene der Großstadt Atlanta, Georgia formte ihre musikalische Ausrichtung schließlich besonders. Die musikalische Vielfalt, der sie zuerst in der Underground-Szene Atlantas begegnete – ob Folk, Rap, Reggae oder R&B – zieht sich durch Merebas musikalisches Werk und sorgt dafür, dass ihre Musik immer wieder Überraschungen bereithält, ohne an Zusammenhang zu verlieren.

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Live-Report: Dani Lia startet Tour in Frankfurt

Die kleine Location füllt sich allmählich mit Menschen, während sich überall Grüppchen zusammenfinden. Stimmengewirr und Lachen vermischen sich mit der Musik aus den Boxen, zu der mal leise, mal laut mitgesungen wird.

Dani Lia startete ihre „Taugenichts Tour“ mit einem Konzert im Tanzhaus West in Frankfurt – einem Ort, der die intime, gemütliche Atmosphäre der Show gut unterstrich. Die Tour führt Dani Lia in insgesamt sieben Städte und – Spoiler – das Programm ist ziemlich vollgepackt mit kreativen Ideen.

Bevor Dani Lia am Mittwoch die Bühne betrat, gab es einen kleinen Überraschungsauftritt mit George JR als spontanem Support-Act. Mit seinen vielseitigen Songs, der klaren, gefühlvollen Stimme und tanzbaren Tracks wärmte er das Publikum schon mal vor. Die eher jüngere Fangemeinde von Dani Lia ließ sich da schnell von seiner Energie mitreißen.

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