Selbst Musik zu machen ist eine Sache. Etwas völlig Anderes ist es dagegen, eine Musikveranstaltung zu organisieren. Dieses Mal soll der Fokus ausnahmsweise einmal nicht auf den Musikern liegen, sondern auf den Geschehnissen hinter den Kulissen. Nina Reddig ist professionelle Geigerin und organisiert dieses Jahr zum fünften Mal das Langenberg-Festival für klassische Musik in Langenberg, Nordrhein-Westfalen. Welcher Aufwand dahinter steckt, was das Geheimnis eines erfolgreichen Festivals ist und warum gerade die Nachwuchsförderung und der Austausch zwischen Musikern und Publikum wichtig ist, das hat Reddig Musik unterm Radar verraten.
Musik
unterm Radar: Frau Reddig, Sie haben schon in verschiedenen Konstellationen
Musik gemacht, unter anderem solistisch und als Konzertmeisterin, bis vor
kurzem waren Sie außerdem Dozentin für Geige an den Hochschulen in Essen und Bremen.
Als Musikerin sind Sie nun eigentlich keine professionelle Eventmanagerin. Was
hat Sie dennoch vor fünf Jahren das erste Mal dazu gebracht, ein Festival zu
organisieren – mit all der Arbeit, die damit einhergeht?
Nina Reddig: Ich weiß noch, dass ich irgendwann im Eiscafé
saß und es einfach „klick“ gemacht hat. Ich wohne schon seit Ende meines
Studiums in Langenberg und habe immer wieder festgestellt, wie viele
wunderschöne Konzertsäle es hier im Ort gibt. Ich dachte mir: Wenn ein
Festival, dann hier. Dann habe ich überlegt was ich brauche – Künstler, Spielstätten
und zwei, drei Leute, die mir helfen. Im Grunde habe ich dann einfach losgelegt
und Stück für Stück dabei gelernt, was man können muss, vom Veranstalter bis
zur Haftpflichtversicherung.
Langenberg
hat knappe 16.000 Einwohner und wirkt nicht unbedingt wie der Nabel der Welt.
Trotzdem spielen namenhafte Musiker wie Nils Mönkemeyer bei Ihnen. Was schätzen
solche Musiker an Ihrer Veranstaltung?
Nils hat einmal zu mir über das Festival gesagt: „Es geht darum, warum man das Ganze eigentlich macht.“ Das hat mich gefreut und lässt sehr tief blicken. Man hat ja doch oft mit Dingen zu tun, die sehr weit weg von dem liegen, warum man eigentlich Musiker geworden ist. Und manchmal muss man sich die Zeit nehmen, sich auf diese Gründe zurückzubesinnen. Deshalb ist es mir auch wichtig, dass es kein stressiges Festival ist, sondern dass es einem diese Gemütlichkeit, Ruhe und irgendwie Luft zum Atmen gibt.
Das Festival findet nun schon zum fünften Mal statt. Was hat sich im Vergleich zum ersten Jahr verändert?
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