Die Live-Band der Stunde: Panic Shack reißt Berlin ab

Als die Scheinwerfer angehen, wird der ganze Raum in ein helles Lila getaucht. Die Stimmung im Lark in der Berliner Holzmarktstraße ist heiter, locker, und wie man es von Punkkonzerten kennt, ist die Mischung an Menschen besonders bunt. Erwartet werden Panic Shack, deren Name Programm ist.

Als die vier schließlich auftreten, und dabei locker mit dem Publikum ins Gespräch kommen, knallt einem ihre Bühnenpräsenz bereits entgegen. Es wird das erste Lied angestimmt: „Gok Wan“ vom im Juli erschienenen Debütalbum, das ebenfalls Panic Shack heißt.

Sängerin Sarah Harvey setzt ein „I squat for two hours a day / Not enough to keep the red ring of shame away” während ihre Bandkolleginnen Meg Fretwell, Emily Smith und Romi Lawrence mit dem Rücken zum Publikum stehend Kniebeugen machen. Drummer Nick Boherty-Williams bringt das Tempo. Der Song rechnet auf ironische Art mit Erwartungen an weibliche Körperbilder ab und entfaltet seine Message durch die energiegeladene Performance der Interpretinnen, die vieles zu sagen haben, und alles auf den Punkt bringen.

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Panic Shack: Girlband-Starter-Pack in laut!

Sexy, stunnin‘, talented and gorgeous. There’s nothing we can‘t do“ – so die Beschreibung der Band Panic Shack auf ihrem Spotify-Profil. Und das stimmt: Die vier Frauen aus Cardiff in Wales bringen eine starke Mischung aus Punk, Rock und Pop mit und nehmen dazu kein Blatt vor den Mund. All das macht ihre Songs einfach relatable.

Gegründet haben sich Panic Shack 2018. Nach gemeinsamen Konzertbesuchen entschieden sich Sängerin Sarah Harvey, Bassistin Emily Smith und die beiden Gitarristinnen Meg Fretwell und Romi Lawrence dazu, selbst Musik zu machen und eine Band zu gründen. Seit ihren ersten Singleveröffentlichungen im Jahr 2020 ging es für Panic Shack relativ steil nach oben: 2022 veröffentlichten sie ihre erste EP, wurden 2023 vom New Musical Express zu den 100 aufstrebenden Künstler*innen 2023 gezählt und veröffentlichten im Juli 2025 schließlich ihr Debütalbum Panic Shack, das mit viel Begeisterung aufgenommen wurde.

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Mereba: Vielfalt hat einen Namen

Als Mereba im Jahr 2013 zum ersten Mal auf den Plan trat, konnte noch niemand voraussehen, was für eine vielfältige musikalische und kreative Entwicklung sie in den kommenden Jahren hinlegen würde. Scheinbar anstrengungslos erkundet und verknüpft Mereba Elemente aus Folk, R&B und Rap. Der rote Faden ist Mereba selbst – ihre eigene Geschichte mit allen Veränderungen ist gleichzeitig Inhalt und Form ihrer Musik.

Marian Azeb Mereba alias Mereba wurde in Montgomery, Alabama geboren und wuchs größtenteils in Pennsylvania auf. Sie hat seitens ihrer Mutter afro-amerikanische und seitens ihres Vaters äthiopische Wurzeln, und weil ihre beiden Eltern Professor*innen sind, zog sie in Kindheit und Jugend häufig um. In North Carolina lernte sie Gitarre zu spielen und die Musikszene der Großstadt Atlanta, Georgia formte ihre musikalische Ausrichtung schließlich besonders. Die musikalische Vielfalt, der sie zuerst in der Underground-Szene Atlantas begegnete – ob Folk, Rap, Reggae oder R&B – zieht sich durch Merebas musikalisches Werk und sorgt dafür, dass ihre Musik immer wieder Überraschungen bereithält, ohne an Zusammenhang zu verlieren.

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betina quest: Nina Simone neu gedacht

betina quest ist eine Geschichtenerzählerin – und zwar eine besonders gute, und wer ihren Songs aufmerksam zuhört, weiß auch, warum. Die in Deutschland geborene Sängerin mit burundischen Wurzeln setzt sich in ihren Songs mit vielfältigen Themen auseinander: Sie schreibt und singt über die Komplexität des Lebens afrikanischer Frauen, über Resilienz und über die sich immer wieder stellende Frage nach Identität.

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Punk‘s not dead: Kate Clover live im Kulturhaus Insel

Es gibt sie doch noch, die originalen Underground-Konzerte, die von der Kommerzialisierung der Musikindustrie bisher verschont geblieben sind – Kate Clover ist der beste Beweis. Am Donnerstagabend konnte man die kalifornische Punk-Sängerin live im Kulturhaus Insel in Berlin erleben.

Spätestens als die Gitarren einsetzen und das Publikum in Bewegung kommt, ist klar: Kate Clover macht keine halben Sachen. Elektrisierend ist ihre Bühnenpräsenz, bemerkenswert ihre Energie. Es ist nicht verwunderlich, dass man es Sekunden nach Showbeginn aus dem Publikum schreien hört: „Punk’s not dead!“ Ein paar mehr Zuhörer*innen hätte man der Künsterlin zwar gewünscht – dennnoch entlädt sich in der kleinen Location in Berlin-Treptow eine ausgelassene Stimmung und man spürt, wie die Energie der Sängerin sich auf das Publikum ausbreitet.

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Pink, Punk und klare Haltung: TYNA in Berlin

Die Hamburger Band TYNA ist vor einiger Zeit auf den Plan getreten und mischt die deutsche Punkszene ordentlich auf. Mit viel Energie, Farbe und Texten mit klarer Botschaft haben TYNA am Freitag das Cassiopeia in Berlin mit Leben gefüllt.

Fotos: © Musik unterm Radar

Die rosa dekorierten Mikrofonständer verraten es eigentlich schon, bevor die Band auftritt: PNK, das neue Album der Hamburger Band TYNA, ist das Herzstück ihrer Tour. Und wie es sich für eine Punkband gehört, treten die fünf Bandmitglieder mit einem ordentlichen Knall auf die Bühne. Den Abend über mischen sich laute Songs mit klaren politischen Botschaften und durch die schöne Verbindung zwischen den Künstler*innen und ihrem Publikum entsteht eine besondere Stimmung.

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HotWax: Aufgepasst – es wird laut!

HotWax, das sind Tallulah Sim-Savage, Lola Sam und Alfie Sayers aus Hastings im Süden des Vereinigten Königreichs – und klar ist, von diesem Trio kann man Großes erwarten. Im Mai dieses Jahres veröffentlichten sie mit „A Thousand Times“ eine EP, die es in sich hat: Indie-Rock mit Grunge-Elementen, der an die 90er erinnert (etwa an Hole mit Frontfrau Courtney Love) und sich dennoch auch im Kontext der aktuellen Post-Punk Landschaft begreifen lässt, ohne dabei an Originalität einzubüßen. Das Ergebnis: Musik, die einen hellhörig werden lässt.

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Velvet Two Stripes: Rock im Gepäck

Velvet Two Stripes lassen sich in keine Schachtel zwängen. Das Trio besteht aus den Schwestern Sophie und Sara Diggelmann (Gesang und Gitarre) sowie der Bassistin Franca Mock und bewegt sich zwischen Blues, Garage, Rock und Punk. Die drei Schweizerinnen machen ihr eigenes Ding, setzen sich als female Rockband durch – und bleiben dabei vor allem einer Sache treu: sich selbst.

2014 veröffentlichten Velvet Two Stripes ihr erstes Album VTS, zwei weitere folgten 2019 und 2021. Für Oktober 2023 ist das nächste Album angekündigt: No Spell For Moving Water. Wer ein bisschen in die Songs von Velvet Two Stripes reinhört, merkt schnell: Die drei haben es drauf. Gekonnt kombinieren sie rockigen Gesang, eine punkige Gitarre und fuzzige Sounds. Dabei schaffen sie es, etwas ganz Eigenes entstehen zu lassen. Sich für irgendetwas oder irgendwen (zum Beispiel die Musikindustrie) zu verbiegen, kommt für sie nicht infrage. Ihr Sound ist individuell, und trotzdem bleiben sie nicht stehen: Ihr Motto ist „always moving, never stopping“, und so entwickeln sie sich stetig weiter, ohne etwas von ihrer Individualität einzubüßen.

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