Love Machine: Psych-Rock zum Abschweifen

Etwas Hall, schwebende Gitarrenmotive und zwischendurch ein wenig abgedrehtes Flötenspiel – so funktioniert die Musik der deutschen Psychedelic-Band Love Machine.

Nach fünf Jahren Bandgeschichte, drei Alben und etwas Besetzungskarussell kommt die Düsseldorfer Band nun mit neuen Projekten zurück. Gerade stehen Love Machine am Anfang einer ausgedehnten Tour. Insgesamt bis Ende November kann man die vier hierzulande live sehen, außerdem steht wohl schon eine neue EP in den Startlöchern.
Lange Haare, Voll- und Schnurrbärte prägen die Erscheinung der Psychadelic- und Garage-Rocker. Aber nicht nur das Auftreten des Quartetts ist auf den ersten Blick etwas skurril – auch die Musik von Love Machine hat Wiedererkennungswert: Die Sounds sind experimentell und verträumt, inhaltlich geht es auch mal um die Lieblingspizza und besonders die tiefe Stimme des Sängers ist charakteristisch und raumeinnehmend.

Fazit: Gerade die Kombination aus Musik und Erscheinungsbild macht Love Machine zu einer Besonderheit.

Skratchwork: lässige Indie-Rocker

Mit einer Mischung aus Garagen-Proberaum-Flair und professionell eingespieltem Team gehen die Jungs und Mädels von Skratchwork ihrer Leidenschaft, dem Indie-Rock, nach.

Skratchwork gibt es seit 2016, ihre erste EP ist seit 2018 auf dem Markt. Hinter Sängerin und Keyboarderin Tanja Lerchl stehen außerdem Andrej Prescher an der Gitarre, Allan Bober (Drums) und Luna Lidl (Bass). Seit Anfang Juni ist mit Newborn Orphan Puppy die zweite EP der Münchner erhältlich.
Typisch für Skratchwork ist ihre Musik abseits von klassischen Pop-Melodien. Stattdessen zeigt Sängerin Tanja mit ihrer intensiven Stimme schnell auf, wo es lang geht. Die anderen Bandmitglieder steuern einen rockigen Unterbau bei und haben innerhalb der Songs genug Raum, sich musikalisch auszuleben. So hört man die einzelnen Instrumente schön heraus und obwohl jeder sein eigenes Ding macht, passt alles einwandfrei zusammen und es entsteht ein besonders charakteristischer Klang.

Fazit: Skratchwork machen zwar keine typischen Ohrwurmsongs, dafür strahlen sie eine gehörige Portion Coolness aus.

  • Meilensteine:
    • 2018 EP Fear-Minded Euphoria
    • 2019 EP Newborn Orphan Puppy
  • Umleitung:

Atole Loco: Erfrischungsdrink aus Lateinamerika

Benannt nach dem südamerikanischen Getränk „Atole“ aus Mais grooven sich Atole Loco durch Ska, Cumbia und Latin.

Auch wenn es ihre Genrewahl nicht unbedingt vermuten lässt, sind Atole Loco in Freiburg zuhause. Mit Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Percussion, Saxophon, Trompete, Keyboard und Akkordeon bringt die Band außerdem eine ordentliche Manpower auf die Bühne. Das erste Werk der Truppe heißt Radio Caravana und ist seit April erhältlich.
Gesungen wird – was auch sonst – auf Spanisch. Zusammen mit den tanzbaren Rhythmen und der großen Besetzung wird die Musik von Atole Loco gleich zu einem lateinamerikanischen Rundumerlebnis. Ursprünglich haben die Musiker und Musikerinnen ihre Wurzeln in Deutschland, Spanien, Kolumbien, Peru und Mexiko – und diese Vielfalt spürt man: In ihren Songs entlädt sich eine ganze Menge an Energie, die Titel haben Tempo, es gibt einprägsame Fills und die Bandmitglieder harmonieren schön miteinander.

Fazit: Atole Loco liefern einen eins a Soundtrack für den Sommer.

MØRYZ: Rap-Newcomer

Rappen über das Leben: MØRYZ lässt seinen Gedankengängen freien Lauf. Von Liebe bis zu nervigen Formularen wird in seiner Musik alles verarbeitet.

Hinter MØRYZ verbirgt sich eigentlich der Sounddesigner, Komponist und Producer Moritz Drath. Schon als Kind schrieb der Tübinger erste Songs, nach dem Studium ging es für ihn in verschiedenen Konstellationen auf die Bühne. Als Vorband von Rapper Cro und mit einem Auftritt als „Schrankband“ in der Joko-und-Klaas-Show Circus Halligalli hatte er sich mit seiner Band Konvoy schon szeneübergreifend einen Namen gemacht, seit einiger Zeit ist er nun solo unterwegs. Zu hören sind bisher erst zwei Singels, mehr soll allerdings auf dem Weg sein.
Laptop zu, Smartphone aus: „Timeout“ heißt die neueste Single des Rappers. Ein Song über eine gesunde Portion Abstand zu allen Verpflichtungen, zu Stress, zu Digitalität. Mit seiner tiefen Stimme rappt und singt MØRYZ über seine selbst gebastelten Beats – denn als Allrounder macht er von Text über Vocals bis zu Mix und Mastering alles selbst, sogar das Editing zum Musikvideo hat er selbst in die Hand genommen.

Fazit: MØRYZ tut sicher gerade denen gut, die ab und an einfach mal mit reinem Gewissen ein „Ist mir doch egal“ in die Welt hinaus schreien würden.