Hotel Rimini: Deutsch-Indie in seiner ursprünglichsten Form

Hotel Rimini aus Leipzig erzählen gern, dass sie ihr erstes Album in einer Hotellobby und ihr zweites an einer verlassenen Tankstelle geschrieben haben. Ob das wirklich so passiert ist, bleibt ihr Geheimnis – aber der Vibe stimmt. Szenisch gedacht, ergibt das alles Sinn. Ihre Alben sind wie kleine Welten, in denen man sich verlieren darf.

Die Musiker:innen rund um Frontmann Julius Forster fanden sich zu Anfang der Coronazeit zusammen. Forster, der ursprünglich aus dem Theater und Schauspiel kommt, schreibt Texte und singt. Seit 2022 veröffentlichen sie regelmäßig Songs. Die Besetzung hat sich dabei zwar verändert, der Kern der Band ist aber geblieben. Ihre Klänge bewegen sich zwischen Klassik und Indie, die Stimme und Lyrik von Forster erinnern hier an eine Mischung aus AnnenMayKantereit und Von Wegen Lisbeth.

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softboy ivo: Zwischen Trap und Tränen

Mit Spiele ohne Sieger liefert softboy ivo ein Tape, das zwischen elektronischem Rauschen, introspektiven Trap-Sounds und emotionaler Offenheit schwebt. Der Leipziger Künstler stellt Fragen, wo andere Statements abgeben – und klingt dabei mal melancholisch verloren, mal selbstironisch wach. Produziert wurde das komplette Projekt von Outakey, der mit glasklarer Produktion und viel Raum für Atmosphäre die perfekte Bühne für ivo’s fragile und dennoch bestimmte Stimme schafft.

Singles wie „Baby G“ oder das Feature mit Dea Bbz auf „Secret Service“ haben schon vor Release klargemacht: softboy ivo will sich nicht entscheiden – und muss es auch nicht. Club oder Kopf? Ego oder Zweifel? Synth oder Sample? In seinen Songs verschwimmen Genregrenzen, Emotionen und Realitäten.

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Interview: YETUNDEY, was macht eine Boss Bitch aus?

Aufgewachsen in Leipzig, bereits als Teenagerin auf der Bühne, Rapperin, Songwriterin, Produzentin, Musikvideoregisseurin und Tänzerin: bei YETUNDEY trifft man auf ein echtes Multitalent. Die Künstlerin mit deutsch-französisch-nigerianischen Wurzeln hat nicht nur große Visionen und ganz viel Power, sondern auch ein großes Ziel: Menschen erreichen. Ende dieses Jahres erscheint ihr Debütalbum F60.30. Mit ihrer Auftaktsingle „Goodie“ gibt sie bereits einen Vorgeschmack auf freche Texte und tasty Beats. Wir haben sie in ihrem Studio in Berlin interviewt.

© Arthur Blum

Musik unterm Radar: Du sprichst mehrere Sprachen. Gibt es eine Lieblingssprache, in der du am liebsten singst oder rappst?

YETUNDEY: Ich hab‘ angefangen mit Englisch, das fiel mir am leichtesten. Wahrscheinlich, weil man englischer Musik am meisten ausgesetzt ist. Mit der Zeit habe ich mich immer mehr ins Deutsche verliebt. Französisch macht mir aber auch Todesspaß! Ich liebe den Sound.

Was steckt hinter dem Namen YETUNDEY?

Yetunde – ohne zweites Ypsilon – ist mein Mittel- und Yorubaname. Yoruba ist eine der Hauptsprachen in Nigeria. Yetunde bedeutet „die Mutter ist zurückgekehrt“. Das ist ein traditioneller Name, den man vergibt, wenn das erste Enkelkind, das nach dem Tod der Großmutter geboren wird, ein Mädchen ist.

Du hast 2018 deine erste EP „See No Evil“ rausgebracht. Wann wusstest du, dass du im Rampenlicht stehen willst?

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Teeya Lamée: Leipziger Neo-Soul-Newcomerin

Teeya Lamée ist ganz frisch in der Musiklandschaft aufgetaucht. Im Mai hat die Neo-Soul-Künstlerin mit den orangenen Haaren ihre erste Single veröffentlicht, danach standen erste Konzerte mit Band an. Erst kürzlich hat sie ihren zweiten Song „Pretty Face“ herausgebracht.

Teeya Lamées Geheimrezept ist eine Kombi aus fragilen Gitarren-Arpeggios mit bluesigem Einschlag und ihrer vollen Soul-Stimme. Beim Hören können wir nur erahnen, wie viel Power noch in ihrer Stimme steckt, denn Teeya bändigt ihre Stimmgewalt und bleibt bei dezentem Groove ohne große Ausbrüche, dafür mit viel Wärme und natürlicher Coolness.

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glu: Pop on fire

Bei glu: basteln vier Leipziger Musik-Fans mit Pop-Einflüssen und Sommerfeeling.

Vergangenes Jahr formierte sich die Band aus Sängerin Charlotte Vogel, Bassist Tim Schönherr, Max Schäfer an Gitarre und Synthies und Schlagzeuger Philipp Berger. Der Bandname leitet sich ab vom englischen Wort für Kleister (glue), in der Lautschrift wird das Ganze schließlich zu glu:. Die erste EP heißt Fireflies und ist Ende Juli erschienen.

In den Songs hören wir viel Klangteppich, softe Melodien und zaghafte Melancholie. Die glasklare Singstimme von Frontfrau Charlotte verträgt sich wunderbar mit der poppigen Stimmung, die ihre Bandkollegen aufsetzen. Das Quartett lässt sich unterwegs auch mal Zeit für Breaks und gibt ihrem Drummer Gelegenheit mit dezenter Begleitung oder galoppierenden Beats maßgeblich über den Sound mitzuentscheiden.

Fazit: Bei glu: wird die ein oder andere musikalische Idee zusammengeleimt, bis eine bunte Pop-Collage entsteht.


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softboy ivo: Zwischen Trap und Tränen

softboy ivo steht für Weichheit im deutschen Rap. Der Leipziger Künstler will sich nicht entscheiden – und muss es auch nicht. Club oder Kopf? Ego oder Zweifel? Synth oder Sample? In seinen Songs verschwimmen Genregrenzen, Emotionen und Realitäten.

Interview: YETUNDEY, was macht eine Boss Bitch aus?

Sie ist Rapperin, Songwriterin, Produzentin, Musikvideoregisseurin und Tänzerin: Multitalent YETUNDEY hat uns im Interview erzählt, warum sie ihr kommendes Album nach einer psychiatrischen Diagnose benannt hat und wo sie in der Rapszene die größten Hürden für Frauen sieht.