Stabat Kater reißen musikalisch eine Scheinwelt auf, lassen aus der vermeintlich sorgenfreien Stadt München das Düstere heraus und den verborgenen Schattenseiten freien Lauf. Der Mix aus Post-Punk, Shoegaze und Dark-Wave entwickelt sich bei der Band zu einer authentischen Symbiose.
Die Atmosphäre, die von der Band um Boris Saccone und Korbinian Guggenmos kreiert wird, ist geprägt durch verträumte Synthesizer, einen vorantreibenden Bass und klargelegte Beats. Dazu minimal verzerrte Gitarrenklänge, die einen in die Stabat-Kater-Hypnose ziehen. Songs wie „Über allem deine Arme“ oder „Alles berührt alles“ sind nur zwei Beispiele, die in diesem Zusammenspiel mit Dynamik ein Soundbett in den Köpfen der Hörer*innen bereitet. Die Texte sind malerisch und düster, was einen kleinen Blick in die innere Gedankenwelt von Stabat Kater zulässt. Der Gesang ist fast verträumt und wärmt die ganze Dunkelheit wieder auf.
Im September bringen die beiden ihre „Wiesbaden EP“ heraus. Ihre letzte Veröffentlichung aus dem Jahr 2023 mit dem Bandnamen als Albumtitel bringt sieben Tracks aufs Tablett. Das Album sprüht vor Liebe zu kleinen musikalischen Details. Die Lyrics lassen Interpretationsspielraum, erzählen von Situationen aus dem Leben, Sehnsüchten und Zwischenmenschlichkeit und hinterlassen manchmal ein wenig innere Schwere. Das Ganze ist faszinierend und verstörend zugleich.
Fazit: Wer sich gern in neue Dimensionen begibt, sollte sich Stabat Kater ohne Kompromisse auf die Ohren packen. Es erwartet einen Musik für das bewusste Hören und Eintauchen in Melancholie und Verletzlichkeit. Das hat ein bisschen was von Wolken, die im Zeitraffer über den Himmel ziehen: hinterher starren, wirken lassen und in die Welt der Post-Punk-Synthesizer gezogen werden.
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