KOSMO: Den Mund voller Noise!

Die innere Mitte finden oder dem chaotischen Alltag entfliehen? KOSMO helfen dabei mit ihren Sounds – so zumindest das Angebot der Nürnberger Punk-Band an alle lieben Menschen. Fest steht: KOSMO halten ihr Wohlfühlversprechen mehr als ein und treffen mit ihrem fulminanten Sound direkt ins Chakra.

Ebenso klar ist: Die vier Musiker*innen entfalten eine beeindruckende Energie, wenn sie zusammen spielen. Nach der KOSMO-Therapie fühlt man sich mehr als nur erfrischt. Kaum zu glauben, dass sich die Band erst 2024 in dieser Formation gefunden hat.

Klassische Drei-Akkorde-Punkmuster verschmelzen bei KOSMO mit modernen Elementen des Post-Punk, ergänzt durch geschmackvolle Effekte – das sogenannte Noise kommt dabei keinesfalls zu kurz.

Im April hat die Band ihre Debüt-EP Getting Shit Done veröffentlicht. Mit den sieben darauf enthaltenen Songs – wobei Track eins eher eine Eröffnungsansage ist – liefert das Quartett ein abwechslungsreiches, ungezähmtes und explosives Werk. „A Mouth Full“, der zweite Track, zeigt gleich, woher der Wind weht: Das attackierende Schlagzeugspiel von Sebastian kommt mal mit Dampf zum Tanzen, mal mit brachialer Energie zum Bangen daher. Das Gitarrenspiel von Maxi wirbelt wie ein Tornado durch den Song, während Julias Vocals diesem kontrollierten Chaos eine entspannte Balance verleihen – die innere Mitte eben.

Die Lyrics sind kurz und prägnant, wiederholen sich stellenweise und bleiben so im Ohr. Inhaltlich geht es auf der EP um sozialkritische Themen, überholte Rollenbilder, Macht und Gier. Julias warme Stimmfarbe hebt sich dabei hervorragend vom punkigen Bollwerk ab. Durch den Wechsel zwischen ruhigen Gesangsparts und druckvoller Energie entsteht zusätzliche Dynamik und Aufmerksamkeit.

Der Bass von Felix ist auf Getting Shit Done deutlich präsent: Mit warmem Zerrsound und Fuzz verschafft er sich seinen Platz. In Tracks wie „Drive“ oder dem herausragenden „Don’t Talk to Me“ wird der Bass sogar zum treibenden Element – und verleiht dem Sound seinen unverkennbaren Charakter.

Die Gitarre sorgt für ein sattes Punk-Gewitter: warm, noisig, schön verzerrt. Tanzbare Energie trifft hier auf kleine, rebellische Halbtöne. Statt monotoner Klangteppiche gibt es rhythmische Pausen, die den Songs eine Extraportion Dynamik verleihen – man kann kaum stillhalten. Ein Paradebeispiel dafür ist der abschließende Track „Dare You“.

KOSMO sind mit Vollgas von der Startrampe gestartet und bringen einen angenehm frischen Wind in die Post-Punk-Szene. In den kommenden Monaten plant KOSMO Festivalauftritte, eine kleine Live-Session, neue Produktionen – und lässt sich dabei auch mal von Oasis inspirieren. Es ist zu erwarten, dass die subkulturelle Punklandschaft hier weiter ordentlich aufgewirbelt wird. Mit ihrer EP haben sie jedenfalls schon zu Recht viele Hörer*innen begeistert.

Autor:

Marius Schieke


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