Van Adam: Bloß kein Mainstream

Die Musik von Van Adam ist definitiv keine Hintergrundmusik, sondern verdient die volle Aufmerksamkeit. Treibendes Klavier, eine markante Stimme und aufwühlende Texte charakterisieren die Songs der Münchner Band rund um Singer/Songwriter Adrian Marwitz und Pianist Murat Parlak.

Songs wie „Die Unendlichkeit“ passen mit der bewegten, fast schon hektischen Melodie perfekt in den Stil von Van Adam. Den hat die BR-Abendschau bei einem Auftritt der Band mal „Chanson-Indie-Liedermacher-Punk“ genannt, und das trifft es ziemlich gut.

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FLORENT: sanfter Indie, harte Großstadt 

Das Leben in der Großstadt kann hart sein – als gebürtiger Berliner weiß Indie-Newcomer FLORENT das nur zu gut. Seine Debütsingle „Stadttauben“ ist ein Versuch, der Feindseligkeit seiner Geburtsstadt musikalisch zu trotzen. 

Der 23-Jährige ist in Neukölln aufgewachsen, hat während der Schulzeit mit dem Gitarrespielen angefangen und sich selbst das Singen beigebracht. Bevor er sich das allererste Mal ins Studio getraut hat, ist er mit seinen eigenen Kompositionen und Coversongs bei allen Open Mics aufgetreten, die ihn ließen. 

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Lila Sovia: Deutschrap in besser

Lila Sovia (they/them) aus Hamburg, ist Teil der deutschen Rap-Szene und gleichzeitig eine ihrer lautesten Kritiker*innen wenn es um Sexismus, Queerfeindlichkeit und Heuchelei geht.  

„Ich fühl mich nicht nur besser / ich bin besser, sing besser / mach mich nicht nur besser / hab die besseren Ideen“, rappt Lila Sovia in „Besser“, der auf Spotify aktuell beliebtesten Single, die dieses Jahr veröffentlicht wurde, und grenzt sich damit auch von anderen Rapper*innen ab. 

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Hotel Rimini: Deutsch-Indie in seiner ursprünglichsten Form

Hotel Rimini aus Leipzig erzählen gern, dass sie ihr erstes Album in einer Hotellobby und ihr zweites an einer verlassenen Tankstelle geschrieben haben. Ob das wirklich so passiert ist, bleibt ihr Geheimnis – aber der Vibe stimmt. Szenisch gedacht, ergibt das alles Sinn. Ihre Alben sind wie kleine Welten, in denen man sich verlieren darf.

Die Musiker:innen rund um Frontmann Julius Forster fanden sich zu Anfang der Coronazeit zusammen. Forster, der ursprünglich aus dem Theater und Schauspiel kommt, schreibt Texte und singt. Seit 2022 veröffentlichen sie regelmäßig Songs. Die Besetzung hat sich dabei zwar verändert, der Kern der Band ist aber geblieben. Ihre Klänge bewegen sich zwischen Klassik und Indie, die Stimme und Lyrik von Forster erinnern hier an eine Mischung aus AnnenMayKantereit und Von Wegen Lisbeth.

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Live-Report: Die Trustfundbabes sorgen in Wien für perfektes Chaos

Man konnte nicht mehr umfallen, so eng war es in dem kleinen Gewölbekeller, in dem die Trustfundbabes am vergangenen Samstag in Wien auftraten. Aber tanzen ging noch. Der Abend war schon deutlich fortgeschritten, als die fünfköpfige Band aus Berlin nach dem Aufwärmprogramm von Die unterdrückten Gefühle und Resistant schließlich die Bühne betrat. Als erstes spielten die Trustfundbabes den Song „Zeitdetektiv“ von 2023. Danach war die Menge auf jeden Fall „warm gefickt“ (Zitat Lou, Gesang).

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Anda Morts: Klartext aus Linz

Im September hat der Linzer Indie-Punk-Vordenker Anda Morts sein Debütalbum ANS veröffentlicht. Ein wuchtiger Schlag mitten in eine Zeit, in der Themen wie Faschismus, Alltagsfrust, Autobahnen und Nikotin mehr als nur Schlagworte sind. Auf ANS greift er die typische Energie und Direktheit des Punk auf und setzt sie mit viel Gefühl, klarer Haltung und Dringlichkeit in die heutige Zeit um. Seine Musik erzählt vom Gefühl, gefangen zu sein, von Rebellion gegen den Alltag und vom Versuch, sich zwischen Anpassung und Aufbruch selbst treu zu bleiben.

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Anna Katarina: Musik von Menschen für Menschen

Es gibt da diese neue Art von „Kunst“, an der man bald vielleicht kaum mehr vorbei kommt. Die Künstliche Intelligenz ist drauf und dran die Musikszene ganz schön umzukrempeln. Täglich werden tausende neue KI-Songs auf den Streamingplattformen hochgeladen. Auswirkungen sind bereits jetzt zu spüren und die Sorge ist: Jeder neue künstliche Song könnte die wirtschaftliche Grundlage realer Künstler bedrohen, die angesichts der Masse an generierten Tracks schlichtweg im Algorithmus untergehen.

Wem das alles gar kein gutes Gefühl bereitet und wer sich für das echte musikalische Handwerk begeistert, der ist bei Anna Katarina bestens aufgehoben, die sich mit Akustik-Indie und menschlicher Wärme dem Trend entgegenstellt.

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Panic Shack: Girlband-Starter-Pack in laut!

Sexy, stunnin‘, talented and gorgeous. There’s nothing we can‘t do“ – so die Beschreibung der Band Panic Shack auf ihrem Spotify-Profil. Und das stimmt: Die vier Frauen aus Cardiff in Wales bringen eine starke Mischung aus Punk, Rock und Pop mit und nehmen dazu kein Blatt vor den Mund. All das macht ihre Songs einfach relatable.

Gegründet haben sich Panic Shack 2018. Nach gemeinsamen Konzertbesuchen entschieden sich Sängerin Sarah Harvey, Bassistin Emily Smith und die beiden Gitarristinnen Meg Fretwell und Romi Lawrence dazu, selbst Musik zu machen und eine Band zu gründen. Seit ihren ersten Singleveröffentlichungen im Jahr 2020 ging es für Panic Shack relativ steil nach oben: 2022 veröffentlichten sie ihre erste EP, wurden 2023 vom New Musical Express zu den 100 aufstrebenden Künstler*innen 2023 gezählt und veröffentlichten im Juli 2025 schließlich ihr Debütalbum Panic Shack, das mit viel Begeisterung aufgenommen wurde.

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Ist Berlin geiler als Bonn? (Spoiler: nein!)

Meine Stadt hatte die Wahl. Sie entschied sich, wenn auch nicht in meinem Sinne. Aber das ist Demokratie, langweilig wird sie nie. Der Rückenwind, der uns fünf Jahre eine grüne Oberbürgermeisterin bescherte, schlug um. Nun haben wir einen konservativen OB mit Namen Déus – Halleluja, das kann nur prima werden. 

In solchen Situationen wird mir gewahr, was für ein spießiges, rückwärtsgewandtes Kaff meine Stadt – Bonn – ist. Selbst meine Bubble (und wir sind bereits die Alternative!) siecht unter einer gewissen Wohlstandsverwahrlosung, gepaart mit Langeweile und dem Verdruss über die eigene Vergänglichkeit dahin. Mir wird es manchmal eng hier, die Wände kommen näher. Aber ist das Gras, wie man sagt, woanders grüner? 

Bemühen wir den ewig hinkenden Vergleich Bonn vs. Berlin, Bundesstadt (was immer das bedeuten mag) vs. Hauptstadt (was immer das bedeuten mag). 


Unser Autor René ist selbst Musiker und passionierter Pop-Fan. Als etwas älteres Semester musste er von Boybands in Baggy Pants über Grunge bis K-Pop schon so einiges mitmachen. In seiner Kolumne „riffs & rants“ blickt er für uns mehr oder weniger regelmäßig auf neue Musik, Trends und Pop-Phänomene.


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MYLLER: Stiller Held im Deutschpop

Die Musik von MYLLER bewegt sich im Spannungsfeld von Deutschpop, Singer-Songwriter und Indie. Die Songs sind geprägt von warmen Gitarren, dezenten Keys und klaren Vocals, die oft eher minimalistisch als groß produziert sind. Statt auf übertriebene Effekte setzt er auf eine intime Instrumentierung, die die Texte in den Vordergrund stellt und dabei sowohl ruhige Balladen als auch dynamischere Popsongs zulässt.

MYLLER heißt eigentlich Lukas Müller, ist Mitte 20 und stammt aus dem Raum Gießen. Schon als Teenager brachte er sich selbst das Gitarrespielen bei. Seit 2020 veröffentlicht er unter seinem Künstlernamen eigene Songs, zunächst inmitten der Corona-Zeit, die für ihn zur Initialzündung wurde.

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