EALA: „Nichts ist nur scheiße, nichts nur supergeil.“

So wie EALA klingt keine Zweite. Ihre charakteristische Stimme und die cleveren deutschen Texte hat man schnell im Ohr – dabei hat die 22-jährige Frankfurterin noch gar nicht so viel veröffentlicht. Dafür war EALA 2022 schon Preisträgerin des „Treffens junge Musikszene“ der Berliner Festspiele und wurde dieses Jahr für den „Popkurs“ der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg ausgewählt. Ihre neue Single heißt „Rauchen ist tödlich“.

© Filip Boban

Musik unterm Radar: Du hast einen sehr eigenen Sound: eine eher dunkle Stimme mit viel Power, deutsche Texte, die Musik ist oft düster und sphärisch, aber eben auch tanzbar. Hattest du von Anfang an eine klare Vorstellung davon, wie du klingen willst?

EALA: Bei mir ist das sehr abhängig davon, mit wem ich gerade arbeite und was zum Beispiel ein Produzent oder auch Instrumentalist*innen so mitbringen. Meine Stimme und die Texte sind ein bisschen der rote Faden, würde ich sagen. Der Rest entsteht durch die Zusammenarbeit. 

Was machst du so, wenn du nicht gerade Musik machst?

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Samantha Urbani: Die neue alte Madonna? 

Die Künstlerin mit dem wahrscheinlich coolsten Namen der Welt mit ihrem ersten Album: Samantha Urbani ist eine amerikanische Sängerin, Songwriterin, bildende Künstlerin, Filmemacherin, ein Model, eine Produzentin und eine äußerst charismatische Erscheinung. Sie gründet im Jahr 2010 die Band Friends, welche sie nach drei Jahren, einer Reihe von Singles und einem Album auflöst, um im Anschluss mit Dev Hynes (Blood Orange) an dessen bis dato wahrscheinlich bestem Album Cupid Deluxe zu arbeiten. Diese äußerst fruchtbare Kooperation führt sie auf großen Bühnen wie dem Lollapalooza, dem Coachella und in Jimmy Kimmels Show.

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Live-Report: Tim Vantol rockt Berlin wie ein Heimspiel

Konzerte von Tim Vantol sind ein Phänomen: Denn obwohl der Niederländer mit seiner Familie auf dem Land in Deutschlands Süden wohnt und zum Tourauftakt gleich zwei ausverkaufte Konzerte in Nürnberg hingelegt hat, fühlt sich dank seiner treuen Fangemeinde irgendwie jedes seiner Konzerte an wie ein Heimspiel – so auch der Donnerstagabend im Cassiopeia auf dem Berliner RAW-Gelände. Das liegt natürlich auch daran, dass Vantol seit inzwischen 14 Jahren mal mit Band oder wie jetzt solo als Tourmusiker unterwegs ist und kaum noch jemandem etwas beweisen muss.

Tim Vantol spielt im Cassiopeia vor seinen Berliner Fans – die meisten davon Wiederholungstäter.
Alle Fotos: © Musik unterm Radar
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jupiter flynn: „Ich wollte die Erste sein, die ein Konzert im Weltraum spielt.“

Schon als Schülerin wurde jupiter flynn für ihr Debütalbum von Wintrup unter Vertrag genommen, ihre allererste Single „difficult times“ hat ihr inzwischen an die 900.000 Streams bei Spotify eingefahren. Zuletzt veröffentlichte sie mit „monsters and men“ eine neue Single. Zum Interview in einem Café im herbstlichen Kreuzberg kommt die Indie-Newcomerin beladen mit Gitarre, Ukulele und einem Koffer voll Equipment. Später wird sie um die Ecke noch für einen Support-Gig auf der Bühne stehen. Bevor sie zum Soundcheck muss, hat die Musikerin aber Zeit für einen Ingwertee und ein Gespräch über ihre Faszination für Wissenschaft, die Studio-Sessions mit dem Drummer von Wir sind Helden und ihren Umgang mit Druck im Musik-Business.

© jupiter flynn

Musik unterm Radar: Obwohl du kürzlich erst 20 Jahre alt geworden bist, hast du schon ein Album rausgebracht und eine EP in Arbeit. Wolltest immer schon Musikerin werden?

jupiter flynn: Ich schreibe Songs, seit ich 15 bin. Aber es war eigentlich gar nicht geplant, dass ich Musikerin werde. Ich wollte immer Wissenschaftlerin werden wie mein Dad. Ich habe vor zwei Jahren auch ein Chemiestudium angefangen, aber nach drei Monaten direkt wieder abgebrochen.

Wie kam’s?

Ich hatte nicht genug Zeit für Musik. Außerdem war wegen Corona alles online. Seitdem mache ich jetzt hauptsächlich Musik. Aber Naturwissenschaften mag ich immer noch: Psychologie, Biochemie, solche Sachen. Ich lese viele nerdy Bücher. Wenn ich viel Musik mache, brauche ich immer auch anderen Input als Ausgleich.

Vor allem für den Weltraum kannst du dich ja sehr begeistern.

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Kings Elliot: Alt-Pop zwischen Softness und Power

Bei Kings Elliot geht’s verdientermaßen steil nach oben: Seit sie neun ist, komponiert und textet die Schweizerin, inzwischen ist sie bei Universal unter Vertrag, hat zwei EPs rausgebracht und war als Vorband mit Imagine Dragons und Macklemore auf deren US-Tour unterwegs.

Ein besonderes Faible hat Kings Elliot für Lyrics: „Ich bin irgendwie besessen von Songtexten und Strukturen. Das war schon immer so.“ Aus ihrer Kindheit erzählt sie: „Wenn ich einen Song hörte, ging ich an den Computer und suchte den Text, druckte ihn aus und legte ihn in einen Ordner, während ich Ärger bekam, weil ich die ganze Tinte und das Papier verbraucht hatte.“ Ihre eigenen Texte bringen oft auch eine gewisse Schwere mit sich, drehen sich um psychische Probleme, Einsamkeit oder unglückliches Verliebtsein.

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