Musik-News: Album „Hadsel“ von Beirut

Die Fakten:

Band: Beirut
Das ist neu: Album Hadsel (VÖ 10.11.23)
Das steht an: zwei Konzerte in Berlin am 16. & 17. Februar 2024

Die Analyse:

Zach Condon hat seine Fans lang warten lassen. Mehr als vier Jahre ist es her, dass er mit seinem Indie-Projekt Beirut ein Album veröffentlicht hat. Dazwischen gekommen ist dem Sänger ausgerechnet eine Kehlkopfentzündung, die eine Tourabsage zur Folge hatte und nach der eventuelle Auftritte ganz allgemein erst mal in den Sternen standen. Nun ist Condon zurück – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der Musiker hatte sich zwischendurch im ewigen Winter der norwegischen Insel Hadsel einquartiert.

Für das neue Album, das ganz in Beirut-Manier nach einem bedeutsamen Ort benannt ist (man vergleiche „Gallipoli“, „Nantes“, „Santa Fe“ und so fort) – probierte er unter anderem mit der Orgel der Dorfkirche herum, die sich durch das ganze Album zieht: Schon beim Opener und Titeltrack „Hadsel“ hört man die kirchliche Akustik und überhaupt klingt das ganze Album naturgemäß etwas choraler und strahlender als gewohnt. Der klare Trompetenklang klingt dafür schön vertraut von früheren Alben und auch die melancholische Stimmung und die eigenwilligen Melodien haben etwas Altbekanntes an sich; dazu ist der Sound wohl austariert. Die nun wieder genesene Stimme darf auf Hadsel gefühlt mehr in den Vordergrund als früher, und zwar ganz gleich ob getragen mehrstimmig („Arctic Forest“) oder auf Trompetenteppich („So Many Plans“). Spannend ist bei Hadsel auch der Stellenwert von Percussion, Drum-Machine und ganz allgemein Rhythmik, die auf dem Album eine vordergründige Rolle einnehmen. Besonders gut funktioniert das zum Beispiel bei dem atmosphärischen und irgendwie diffus faszinierenden „Island Life“.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..