Punk‘s not dead: Kate Clover live im Kulturhaus Insel

Es gibt sie doch noch, die originalen Underground-Konzerte, die von der Kommerzialisierung der Musikindustrie bisher verschont geblieben sind – Kate Clover ist der beste Beweis. Am Donnerstagabend konnte man die kalifornische Punk-Sängerin live im Kulturhaus Insel in Berlin erleben.

Spätestens als die Gitarren einsetzen und das Publikum in Bewegung kommt, ist klar: Kate Clover macht keine halben Sachen. Elektrisierend ist ihre Bühnenpräsenz, bemerkenswert ihre Energie. Es ist nicht verwunderlich, dass man es Sekunden nach Showbeginn aus dem Publikum schreien hört: „Punk’s not dead!“ Ein paar mehr Zuhörer*innen hätte man der Künsterlin zwar gewünscht – dennnoch entlädt sich in der kleinen Location in Berlin-Treptow eine ausgelassene Stimmung und man spürt, wie die Energie der Sängerin sich auf das Publikum ausbreitet.

Die Kalifornierin, die bereits mit The Hives und Social Distortion unterwegs war, hat im April ihr neues Album The Apocalypse Dream herausgebracht und ist im Moment mit ihrer Band in Europa auf Tour. Die Explosivität und Eindringlichkeit, mit der Clover ihre Songs performt, stehen ganz in der Tradition eines sehr ursprünglichen Punks – zu ihren Vorbildern gehören unter anderem Patti Smith und Iggy Pop, was nur logisch erscheint, wenn man sie auf der Bühne erlebt. Sie erinnert in ihrem Auftreten an andere Musikerinnen, die mit Stereotypen brechen, wie etwa Amy Taylor, die Frontfrau der australischen Punkband Amyl and the Sniffers. In jedem Fall ist sie eine Frau, die mit Klischees bricht und sich ausdrückt, und zwar sowohl in ihren Texten als auch in ihrer Performance. Dazu kommt ihre Band, die auf der Bühne erstklassig harmoniert und Clovers Energie den entsprechenden Rückhalt gibt. Nach einer guten Mischung aus älteren und neuen Songs legt Clover mit dem Song „Love You To Death“ von ihrem 2022 erschienenen Album Bleed Your Heart Out nochmal richtig auf. Sie tanzt auf der Bühne, das Publikum geht mit und gibt sich ganz dem Charisma der energetischen Frontfrau hin. Ein Konzert von Kate Clover ist ein Erlebnis; ganz so, wie es sich für (Punk)-Rock gehört.

Autorin:

Felicitas Richter

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