
Mit Ausstellungen, Konzerten, DJ-Sets, Comedy-Shows und weiteren Specials hat der Worringer Weekender in Düsseldorf am Wochenende gezeigt, wie viel Kultur in einem vermeintlich unscheinbaren Ort steckt. Das 2023 gestartete Festival rund um den Worringer Platz ging in seine zweite Runde und brachte dabei ein vielfältiges Kulturprogramm an einen Ort, der sich vom Stadtbild abhebt.
Das Programm des Events zog vor allem junge Erwachsene an. Bei bestem Wetter startete der Abend am Samstag mit einer Versteigerung von Fahrrädern im Fundbüro, wobei einige derselben sogar spontan verschenkt wurden. Im Anschluss gab es hochrangigen Besuch, der Oberbürgermeister Stephan Keller lud zu Gespräch und Bier an einem Kiosk ein. Parallel dazu starteten die ersten Ausstellungen, wie die Finissage der Turbo-Urban-Jahresausstellung. Über 50 Künstler*innen zeigten hier einen Mix aus Urban-/Streetart und Graffiti. Im selben Hinterhof der Location Acker11 ergänzten eine gut genutzte Halfpipe und die ersten musikalischen Acts das Szenario.
So auch das Hiphop-Duo Nardouvert. Das perfekt zur Szenerie passende Konzert zog das Publikum in den Bann. Die sanfte Stimme mit präziser Rhythmik ergänzte typisch-entspannte Hiphop-Beats, die der Künstler c-ouvert an den Turntables zum Leben brachte. Neben der eigentlichen Musik war es auch die animierende Performance des rappenden Parts Bernard, die das Konzert zu einem Erlebnis machte. Auch ohne die Texte zu kennen, rappten alle die Refrains mit.

Insgesamt 14 Locations inszenierten sich als Bühne für den Worringer Weekender. Trotz schlechter werdendem Wetter mit Regen und Gewitter zog es viele Menschen beispielsweise in den Künstlerverein WP8. Hier heizte Taroug den Laden auf. Markante Synthesizer-Sounds ergänzten sich mit mystischen Samples, selbst eingesungenen Vocals und einem Schlagzeug, das für den nötigen Groove sorgte. Dabei entstand ein experimentelles, durch viele Drums geprägtes Klangbild, das seinesgleichen sucht.
Auch Jacky’s Postämtchen bot Bühne für das vielfältige Programm. Der Solokünstler Ein Rosenkavalier ließ das Publikum in vergangene Jahrzehnte eintauchen. Seine Musik lässt Erinnerungen an die neue deutsche Welle aufleben. Mit Songs wie „Fundbüro“ oder „Ich will nicht dein Herz sein“ bringt er auch junge Menschen mehr oder weniger ironisch mit schlagerähnlichen Sounds zum Tanzen. Das Kollektiv Get Over It rundete den Abend in der Location mit experimentell-elektronischen DJ-Sets ab.
Das Event will Akzente im Stadtbild schaffen und aufzeigen, wie viel Subkultur in der Gegend um den Worringer Platz steckt. Neben Kunst- und Kulturinteressierten ist der Worringer Weekender auch speziell für Musikliebhaber*innen einen Besuch wert.
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