Florian Paul & Die Kapelle der letzten Hoffnung: Geschichtenerzähler aus München

Ein Songwriter und seine Verbündeten: Florian Paul & Die Kapelle der letzten Hoffnung wagen sich an die großen und kleinen Geschichten des Alltags.

Für sein Filmmusikstudium zog es den Sänger und Gitarristen Florian Paul 2015 nach München. Zwei Jahre später begann sich dort seine Kapelle um ihn herum zu formieren. Namentlich sind das Giuliano Loli (Keys), Nils Wrasse (Saxophon), Flurin Mück (Drums) und Robin Jermer (Bass). Ihr Debut Dazwischen brachte die Truppe im vergangenen Jahr heraus – aber auch der Filmmusik bleibt Florian Paul treu: Aktuell ist da etwa sein Titeltrack zum Film Das Ende vom Anfang.
Die Texte von Florian Paul sind voller Geschichten und seiner reifen Stimme glaubt man die Lebenserfahrung trotz seiner jungen Jahre. Die Kapelle der letzten Hoffnung fängt die melancholische Atmosphäre der Songs spielend ein, ein Highlight sind die gefühlvollen Saxophoneinlagen.

Fazit: Gute Texte auf Deutsch zu schreiben, ist mehr als eine Herausforderung. Florian Paul aber schreibt scheinbar ohne Mühe lyrische deutsche Texte ohne dabei kitschig zu sein. Mit vier tollen Musikern als Backup gelingt eine authentische Reise durch Klänge und Erzählungen.

3 Jahre Musik unterm Radar: große Verlosungsaktion!

| Die Teilnahmefrist für diese Verlosung ist bereits abgelaufen |

Laptop mit Luftschlangen und sechs CDs. Der Bildschirm zeigt die Website Musik unterm Radar und die Zahl drei zum dreijährigen Jubiläum.

Freunde, es ist unglaublich: Wir werden drei Jahre alt! Musik unterm Radar darf jetzt in den Kindergarten… Statt uns selbst zu feiern, feiern wir aber lieber euch – unsere Leserinnen und Leser! Deshalb hauen wir jetzt mal so richtig auf den Putz und verschenken jede Menge absolut coole CDs (nur Hauptgewinne dabei, versprochen!) und zwar so lange der Vorrat reicht.

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Florence Arman: Indie-Pop-Newcomer

Dass es die Britin Florence Arman zur Berufsmusik gezogen hat, kommt nicht von ungefähr: Der Vater ist Dirigent, die Mutter Gesangslehrerin, Bruder Nummer eins Jazzgitarrist und Bruder Nummer zwei Produzent und Songwriter.

Zwar hat Florence Arman erst kürzlich ihre Debut-Single veröffentlicht – eigentlich ist sie aber längst angekommen in der Musikszene. Schließlich hatte sie mit der Band The Kooks schon genau so zu tun gehabt wie mit Cro oder Lena Meyer-Landrut. Eigene Musik hat sie natürlich auch früher schon gemacht – und zwar unter dem Künstlernamen klei – jetzt packt Arman das Projekt Solokarriere unter ihrem Klarnamen an.
Florence Arman gelingt der Spagat zwischen Retro-Feeling und modernem Sound. Geschmackvoll begleitet tritt ihr Gesang ohne Mühe in den Vordergrund. Und auch wenn ihre Stimme zart klingen mag, erahnt man doch sofort, dass in Florence Arman ziemlich viel Power steckt.

Fazit: Die Indie-Musikerin hat mit „Naked“ eine erste Single veröffentlicht, die einen gespannt sein lässt auf das, was als nächstes von ihr zu hören sein wird. Klar ist: Den Namen Florence Arman kann man sich schon mal merken.

B3: Berliner Fusion-Experten

Der Fusion-Jazz von B3 macht Laune, steuert auch mal in die rockige Ecke – und lässt einen staunen.

Die Köpfe hinter dem kryptischen Bandnamen B3 heißen Ron Spielman (Gesang, Gitarre), Andreas Hommelsheim (Hammond-Orgel, Keyboard, Klavier), Gérard Batrya (Bass) und Lutz Halfter (Schlagzeug). Pianist Hommelsheim hatte als Komponist und Produzent auch bei Stars wie Nina Hagen, Jan Delay oder Max Raabe schon seine Finger mit im Spiel. Seit 2014 hat er mit seinen Kollegen von B3 drei Alben herausgebracht, kürzlich haben sie mit ihren neuen Singles „Fake News“ und „So Tired“ wieder von sich hören lassen.
B3 haben Ahnung von ihrem Genre. Bei den Songs groovt man unwillkürlich mit und die Virtuosität der Musiker hat eine beneidenswerte Coolness. Die Band versteht sich auf markante musikalische Themen und die jazzigen Soli verleihen den Tracks auch mal einen ausgelassenen Jam-Charakter.

Fazit: Bei B3 sind vier Profis am Werk, die noch dazu sichtlich Spaß an ihrer Musik haben.

  • Meilensteine:
    • 2014 Debut Back To My Roots
    • 2015 Memories in Melodies
    • 2017 Get up! Live at the A-Trane
  • Umleitung:

Ma Fleur: Singer/Songwriter-Pop mit Charakter

Erwachsen werden, Identität finden, mit Zweifeln umgehen: Der Musiker Ma Fleur besingt die Herausforderungen einer Generation auf dem Sprung in die Selbstbestimmtheit.

Zuhause ist Singer/Songwriter Ma Fleur in der Kasseler Musikszene. Anfang September erscheint seine EP Big Dreams, den gleichnamigen Titeltrack gibt es als Single jetzt schon zu hören. Unterstützung zur EP kam von den Kasseler Kumpanen von Mykket Morton und Fullax.
Mit seinen Songs verarbeitet Ma Fleur, was ihn bewegt. Die Stimme des Musikers ist voluminös und trotzdem bodenständig – und erinnert etwas an Indie-Star Woodkid. Seine Musik lebt von starken Rhythmen, clever eingesetzten Pausen und gleichzeitig melodiöser Begleitung mit dem Schwerpunkt auf der Gitarre.

Fazit: Ma Fleur macht Musik, die schnell im Kopf bleibt, ohne dabei allzu sehr auf ausgelatschte Pop-Strukturen zu setzen.

Freddie Dickson: sympathischer Indie-Künstler

Als Vorbilder nennt der Singer/Songwriter Freddie Dickson große Namen wie Nick Cave oder Sharon Van Etten. Seine eigene Musik zeichnet sich vor allem durch ruhiges Schweben und eine milde Stimme aus.

Nach zwei Jahren, in denen Freddie Dickson bei einem großen Label unter Vertrag war, entschloss er sich 2014, sich loszusagen und stattdessen sein eigenes Ding zu machen. 2017 brachte er schließlich sein Debut-Album Panic Town heraus. Weitere zwei Jahre später zog es den Briten aus seiner Heimatstadt London nach Berlin, wo sein zweites Album Blood Street entstand.
Mit seiner angenehmen Stimme strahlen die Lieder von Freddie Dickson Gelassenheit aus. Unterstrichen wird die Stimmung der Songs hauptsächlich von einer dezenten Gitarren- und Schlagzeugbegleitung – dazu gesellt sich sporadisch eine zweite Singstimme.

Fazit: Bei Freddie Dickson kommen sanfter Gesang und schöne Harmonien zusammen. Atmosphärisch reichen die Titel von zartem Schweben bis zu etwas düsterer Klangfülle.

Die P: Ansage aus Bonn

Ende Mai hat Die P (gesprochen “die Pi”) ihre EP Tape veröffentlicht.  Dabei setzt die Rapperin auf Oldschool-Flow und -Beats. Verzerrte Stimmen und Auto-Tune oder immergleiche Rhythmen sucht man bei ihr vergeblich. 

Schon als Schülerin forderte die Bonnerin ihre MitschülerInnen zu Rapbattles heraus, nach ersten Erfolgen bei den Profis hatte sich die Künstlerin schnell ihren Platz in der Szene erspielt – und zeigt dabei, wie Rap auch funktioniert: Tape kommt ganz ohne zwanghafte Sexualisierung und Geldgeprotze aus, stattdessen geht es um ernste Themen.
Der Track „Respekt“ etwa thematisiert Alltagsrassismus und geht unter die Haut: “Sie haben keinen Respekt vor meiner Farbe / keinen Respekt vor meinen Leuten / das ist keine Geschichte / ich erleb den Scheiß noch heute.”  In „Angesagt“ rechnet Die P mit der Rap-Branche ab. “Das, was gestern scheiße war, ist morgen Trend / zähl lieber Bargeld, denn es zählt kein Talent.” Die Stimme der Bonnerin ist markant und bleibt im Ohr. Dank dieser und ihrem eindrucksvollen Auftreten hat sich Die P auch einen Ruf als außergewöhnliche Live-Künstlerin erarbeitet. Herausgebracht hat Die P ihre EP übrigens beim neu gegründeten Label 365 XX, das als erstes deutsches Rap-Label nur Frauen, Transpersonen und nicht-binäre Menschen unter Vertrag nimmt. 

Fazit: Absolut starker Deutschrap, der das Potenzial hat, eine von Männern dominierte Szene nachhaltig zu verändern. Dazu ist ihr Oldschool-Style eine willkommene Abwechslung in der gegenwärtigen Flut von Soundcloud-Rap. 

Autorin:

Carla Blecke