Florian Ehrmann: Stuttgarter Indie-Soul-Pop

Als Siebenjähriger entdeckte Florian Ehrmann die Gitarre für sich. Es hat nicht lang gedauert, bis er sich auch an ersten Liedtexten ausprobierte. Inzwischen scheint der Stuttgarter Künstler musikalisch angekommen zu sein.

Florian Ehrmann hat als Solokünstler eine kleinere EP und zwei Singles veröffentlicht, die nächste EP folgt im Dezember auf Bandcamp. Außerdem schreibt er Musik für Film und Werbung und hat ein Faible für Fotografie und Dokumentarfilme, was auch in seinen Musikvideos durchblitzt. Bei Auftritten ist der Singer/Songwriter bisher meist solo unterwegs.
Florian Ehrmanns Musik strahlt Lebendigkeit ab und dabei ist es ganz egal, ob der ganze Song rhythmischen Schwung mitbringt wie „Beautiful Woman“ oder ob der Sound etwas düsterer daherkommt wie in „Beautiful Day“. Hin und wieder baut Florian Ehrmann auch für einen Singer/Songwriter etwas untypischere Ideen ein – je nach Song sind das etwa eine Flöte, elektronische Elemente oder aufgedrehte perkussive Rhythmen.

Fazit: Eingängige Melodien, eine angenehm gelassene Stimme und das ein oder andere unerwartete Detail gibt es bei Florian Ehrmanns Songs zu entdecken. Man darf gespannt sein, was noch kommt.

Frau Lehmann: leichtfüßiger Indie-Pop

Von Frau Lehmann kommen luftige deutsche Indie-Songs. Die Musik trägt etwas Umherstreifendes, Suchendes in sich und hat doch ihre Bodenhaftung nicht verloren.

Frau Lehmann nennt sich eine Leipziger Band rund um Frontfrau und Texterin Fiona Lehmann. Die Konstellation ist noch frisch – erst zwei Singles hat die Band bisher veröffentlicht. Eine erste EP lässt aktuell also noch auf sich warten, sie ist aber in der Mache.

Die etwas verträumte Lyrik der Songs von Frau Lehmann spinnt sich um Alltägliches herum und transportiert gemeinsam mit den ohrwurmtauglichen Melodien einen fast kindlich-leichtfüßigen Blick auf die Welt. Die Texte lassen sich tragen von der klaren Singstimme von Fiona Lehmann. Dazu gibt’s E-Gitarre mit Retro-Sound, minimalistisches Schlagzeug und klangliches Feingefühl.

Fazit: Mit deutschen Texten, musikalischer Zwanglosigkeit und trotzdem einer Prise unbestimmter Sehnsucht entwickeln Frau Lehmann eine besondere Mischung aus Indie-Pop und Singer-Songwriter-Stil.

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NerdbyNature: Handmade-Rap mit Indie-Energie

In ihren Songs erzählt die Duisburger Band von persönlichen Erfahrungen, von Verlust, Liebeskomplikationen und Selbstreflexion. Dabei verbinden sie eingängige Hooks mit tiefgründigen Texten.

Van Adam: Bloß kein Mainstream

Treibendes Klavier, eine markante Stimme und aufwühlende Texte charakterisieren die Songs der Münchner Band Van Adam. Ihr „Chanson-Indie-Liedermacher-Punk“ (BR-Abendschau) ist dabei definitiv keine Hintergrundmusik, sondern verdient die volle Aufmerksamkeit.

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Aquilo: britisches Dreampop-Duo

Nach zwei Jahren Arbeit ist es jetzt so weit: Aquilo haben ihr neues Album A Safe Place To Be veröffentlicht. Die Klänge und Texte sind geformt von den Ups & Downs, die die beiden in dieser Zeit erlebt haben, und geprägt von der Rückbesinnung zu ihrem Heimatort Silverdale, Lancashire, mit dem das Duo unzählige Erinnerungen und Geschichten verbindet. So schmückt auch das Cover des Albums eine selbstgebaute Miniatur-Version ihrer Heimatstadt.

Aquilo besteht aus Tom Higham und Ben Fletcher, die als Nachbarn aufwuchsen und zuvor schon an eigenen musikalischen Projekten arbeiteten. Bisherige Erfolge waren ihre ersten beiden Alben Silhouettes und ii sowie weitere EPs und Songs, mit denen sie sich eine feste Fanbase aufbauen konnten. Für Februar 2022 steht außerdem eine Europa-Tour an, auf der Aquilo auch einen Abstecher nach Berlin und Köln unternehmen.
A Safe Place To Be spiegelt die Emotionen und Erlebnisse aus der Zeit wider, in der Aquilo die Songs geschrieben und produziert haben. Entstanden ist daraus ein bunter Mix an ruhigen Piano-Stücken wie „I Wanna See You Smile“ oder etwas rockigeren Songs wie „You Make Me Mad“. Obwohl die Lieder verschiedene Stimmungen vermitteln, lässt sich in jedem ein einzigartiger Sound verspüren, der aus der Sicherheit hervortritt, sich als Musiker und Band gefunden zu haben und – wie der Titel des Albums verspricht – einen sicheren Ort zu haben. 

Fazit: Aquilo bezaubern mit wirklich schönen Songs voll träumerischem Sound, sanftem Gesang und Wiedererkennungswert.

Autor:

Julian Hubert

Musik-News: Debüt-EP von FORWARD

Die Fakten:

Das ist neu: EP Overthinking My Mind At Large

Die Analyse:

Drei Jahre Arbeit stecken in der ersten EP des Hannoveraner Achtergespanns FORWARD. In den Lyrics der sechs Songs begleiten wird die Bandmitglieder durch eine spannende Lebensphase. Es geht um Aufbruchstimmung und Heimweh, um Selbstbestimmtheit und Sorgen, um selbstgesteckte Ziele und die Erwartungen der Anderen – kurz: ums Erwachsenwerden. Dabei bringt die Band eine musikalische Reife mit, bei der man glatt schon einiges mehr an Lebenserfahrung unterstellen würde. Schon beim flotten Opener „Julia“ hat man richtig Spaß an dem präzisen und energiegeladenen Zusammenspiel der Musiker. Songs wie das Instrumentalstück „Overdrive II“, das melancholische „To Be Defined“ oder der verträumte Schlusstrack „On The Run“ bilden einen nachdenklichen Counterpart dazu. FORWARD schlagen eine Brücke zwischen Retro-Charakter und frischem Start, ihre stilprägenden Bläserfiguren setzten sie geschmackvoll ein und haben mit ihrem Studiodebüt schon gleich zu Beginn einen unverkennbaren Klang entwickelt.

Oska: Indie-Pop aus Leidenschaft

Schon mit ihrer ersten EP Anfang des Jahres hatte die Wiener Newcomer-Musikerin Oska alle auf ihrer Seite. Mit ihrer unnachahmlichen Art gewinnt sie einen schließlich schnell für sich.

Die Musik scheint Oska wie ein Wegweiser durch das Leben zu tragen. Mit 18 Jahren zog die Künstlerin aus ihrem Heimatdorf in die österreichische Hauptstadt. Studiert hat sie dort Pop- und Jazz-Gesang, nebenbei spielte sie als Straßenmusikerin. Seit vergangenem Jahr ist sie bei dem kanadischen Label Nettwerk unter Vertrag, hat im Januar ihre erste EP veröffentlicht und kürzlich für Februar 2022 ihr Debütalbum angekündigt.
Oska macht ganz wunderbar glasklaren Indie-Pop. Die Sängerin hat das besondere Talent, mit ihrer Musik hin und wieder so ein subtiles Gefühl unbestimmbarer Schwere hervorzurufen und im gleichen Moment doch irgendwie eine fast tänzelnde Unbekümmertheit zu verbreiten. Ihr weicher Gesang spielt mit feinen Pop-Melodien, begleiten lässt sie sich vorrangig von einer wohldosierten Akustikgitarre.

Fazit: Oska ist mit ihrem eingängigen, charakteristischen Klang eine ganz besondere aufstrebende Musikerin. Auf das erste Album darf man auf jeden Fall gespannt warten – den 25. Februar könnt ihr euch also schon mal in den Kalender eintragen.

Musik-News: Neues Album von Please Madam

Die Fakten:

Das ist neu: Album Angry Boys, Angry Girls (VÖ 10.9.21)
Das steht an: Tour im Oktober/November

Die Analyse

Los geht’s bei Angry Boys, Angry Girls mit dem sanften Opener „Honesty“. Nach und nach steigert sich die Platte hin zu etwas mehr Tempo und einem von Gitarre und Schlagzeug bestimmten Sound. Prägend ist außerdem die eindringliche Stimme von Sänger Dominik. Festnageln lassen sich die Vier von Please Madame auf ihrem dritten Album aber nicht, stattdessen gibt es eine bunte Palette zu hören: Bei der jüngsten Single-Auskopplung „Talk The Other Way“ kommt ein Bläsersatz zu Wort, stampfende Drums hören wir bei „Comfort“ und in dem ruhigen „So Much Better“ brechen sie ganz mit ihren rockigen Wurzeln und lassen Akustikgitarre und Mehrstimmigkeit übernehmen. Auch inhaltlich haben Please Madame etwas zu sagen und beschäftigen sich etwa mit Themen wie Emanzipation, Solidarität und Selbstbestimmung.

Kalabrese: authentischer Klang mit starken Rhythmen

Mit musikalischer Leichtfüßigkeit und einem kantigen Klang steuert Kalabrese auf sein neues Album zu.

In der Schweizer Musikszene ist Sacha Winkler längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Nach verschiedensten Projekten ist der Künstler 2007 mit seinem Soloalbum „Rumpelzirkus“ schließlich erstmals als Kalabrese in Erscheinung getreten. Das zweite Album folgte ein paar Jahre später und inzwischen steht das auch dritte an: Let Love Rumpel – Part 1 wird Anfang Oktober Release feiern. Wie der Name verspricht, ist ein zweiter Albumteil auch gleich mit eingeplant.
Feine Rhythmik, meditative Wiederholungen, stetiger Groove, etwas Mundart und markante Einwürfe verschiedener Instrumente bleiben bei den Songs von Kalabrese im Kopf. Seine Musik ist weder besonders minimalistisch noch überladen. Für den größeren Bandsound bekommt Kalabrese Rückenwind von seinen Weggefährten vom Rumpelorchester und anderen musikalischen KollegInnen.

Fazit: Auf entschleunigende Art ist Kalabrese gleichzeitig modern und retro, experimentell und bodenständig.

purplegreen. im Interview: „Uns ist wichtig, dass der Moment echt bleibt.“

Neben Studium und FSJ schreiben und produzieren Max, Mika und Nelsa von purplegreen. leidenschaftlich gemeinsam Songs. Beim Interview mit der jungen Band aus Münster merken wir gleich: Der Rhythmus steckt den Dreien in den Knochen, denn sie summen, singen, trommeln oder beatboxen in jeder freien Minute. Nelsas soulige Stimme, Max‘ Cello- und Schlagzeugrhythmen und Mikas Gitarren- und Klaviermelodien machen die Songs von purplegreen. zu Klangerlebnissen, die sich dem Zwang eindeutiger Musikgenres entziehen.

© purplegreen.

Musik unterm Radar: purplegreen. gibt es als Band erst seit letztem Jahr. Erzählt doch mal, wie ihr als Band zusammengefunden habt.

Nelsa: Es fing damit an, dass Mika und ich uns kennengelernt haben. Ich hatte Mika damals am Rande erzählt, dass ich gern singe und irgendwann hat Mika mich angerufen und meinte „Hey du, ich habe grad ein Mikro von meinem Vater da. Lass‘ uns mal einen Song aufnehmen!“. Und dann bin ich nach Münster gefahren und wir haben „Whitewinelips“ geschrieben. Ich war spontan drei Tage bei Mika und wir haben Tag und Nacht an diesem Lied geschrieben und es aufgenommen. Das hat so viel Bock gemacht, dass wir uns vorgenommen haben, das regelmäßiger zu machen.

Mika: Ja, wir wurden direkt eine Band. Und dann kam Max dazu…

Max: Ich wurde immer mal wieder für kleine Gastauftritte mit dem Cello rekrutiert. Ich habe hier und da ein kurzes Cellosolo eingespielt – beispielsweise am Anfang und in der Mitte von „Float“ – und genauso spontan wie die Band entstanden ist, wurde ich dann aufgenommen.

Eure Musik ist vielfältig: In „Foggy Afternoon“ wird leise Cello gezupft, während im Hintergrund eine Posaune zu hören ist und tiefer, leiser Gesang einsetzt. Im Kontrast dazu hat der Song „Edibles“ Technoelemente und sogar einen (ausnahmsweise) deutschen Rap-Teil. Würdet ihr eure Musik einem klaren Stil zuordnen oder versucht ihr euch da noch zu finden?

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Jon Doe: spicy Indie-Rock

Das Fünfergespann Jon Doe aus Heidelberg zieht ordentlich nach vorn. Mit „Fresh Burrito“ hat die Truppe gerade auch `ne neue Single im Gepäck.

Die Musiker Valentin, Thomas, Paul, Erik und Julian gründeten ihre Band im Jahr 2015. Seitdem ließen die Heidelberger Indie-Rocker in mehreren Singles und ihrer EP We Come in Peace von sich hören.
Den einzelnen Instrumenten wird bei Jon Doe viel Freiraum gelassen. Neben einem runden Zusammenspiel der Bandmitglieder kann man damit einiges entdecken. Da gibt es funkig abgerissene Chords von den Gitarren, perlende Bass-Läufe und Drum-Fills mit Power. Ergänzt wird mit Piano, wirkungsvoll eingesetzten Pausen oder Stimmungswechseln und zwischendurch Synthies.

Fazit: Die fünf Mitglieder von Jon Doe liefern eine scharf gewürzte Mischung aus tanzbaren Vibes und musikalischem Feingefühl.

Eugenia Post Meridiem: Genre-Cocktail aus Italien

Durch Zufall sind vier Italienische Musikbegeisterte aus den unterschiedlichsten musikalischen Ecken aufeinandergetroffen und haben schnell gemerkt, wie gut sie trotz allem zueinander passen. Das Resultat: Eugenia Post Meridiem.

Im Urlaub in Portugal traf Sängerin Eugenia 2017 auf ihre zukünftigen Bandkollegen: einen Bassisten und Elektro-Fan, einen Gitarristen aus der psychedelischen Ecke und einen Jazz-Drummer. Direkt ging es ans Songwriting, zwischendurch Aufnahmesessions für erste Singles, Touren und Gigs in Italien und darüber hinaus – der italienische Rolling Stone hielt ihnen gleich einen Platz auf der Liste der vielversprechendsten Neuentdeckungen des Landes frei.
Durch ihren wilden Mix an Einflüssen wird es schwierig, Eugenia Post Meridiem eine Richtung, geschweige denn ein Genre zuzuschieben. Aufregend klingt ihr Sound, mutig und voller Freiheitsgefühl. Faszinierend ist vor allem auch die Stimme von Frontfrau Eugenia, schließlich sucht sich die Band auch nicht gerade die einfachsten der möglichen Melodieführungen aus.

Fazit: Eugenia Post Meridiem ist eine Band, die man auf dem Schirm behalten sollte.