Wie lässt sich die Musikbranche nachhaltiger gestalten? Welchen Beitrag können KI und Digitalität in der Musik leisten? Wie gelingen Repräsentation und Inklusion? Bei der Musikfachkonferenz Most Wanted: Music haben Fachleute aus verschiedensten Sparten der Branche drei Tage lang die großen Fragen diskutiert. Wir waren für euch dabei und haben ein paar Eindrücke gesammelt, worüber im Music-Business gerade gesprochen wird.

Change: unter diesem Motto standen die Panels, Vorträge und Workshops der Most Wanted: Music dieses Jahr. Denn Aufbruch und Veränderung, darin sind sich alle einig, bestimmen die Branche in fast allen Bereichen. Gleichzeitig hat die Coronakrise die Kulturszene gebeutelt wie kaum einen anderen Bereich und immer wieder stand die Frage im Raum, wie man mit einem frischen Start gestärkt aus der Krise hervorgehen kann.
INFO: Most Wanted: Music wird veranstaltet von der Berlin Music Comission und versteht sich als Konferenz zur Zukunft der Musikwirtschaft. Sie fand vom 26.-28.10. in Berlin und online statt. |
Auch in der Musik rutschen Klima und Nachhaltigkeit in den Fokus

Besonders der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit zog sich durch verschiedenste Programmpunkte hindurch. Ganz einfach ist das nicht, schließlich leben Bands mehr denn je von Ticketverkäufen und müssen für Gigs und Tourneen mindestens in den Band-Van, wenn nicht sogar ins Flugzeug steigen. Auch „Greenwashing“ möchte man keines betreiben, also mit kleinen, symbolischen Veränderungen die Masse an Tour-bedingten Emissionen kaschieren.
Dafür brachten die Speakerinnen und Speaker verschiedenste Ansätze für klimafreundlichere Tourplanung mit. Musikerin und Produzentin Donata Kramart schlug etwa vor, sich vor Ort nach lokalen Bands als Support Act umzusehen, statt eine Vorband die komplette Tour hinweg mitzunehmen. Gleichzeitig ist die Mobilität nicht der einzige Bereich, in dem die Referierenden Handlungsbedarf sehen. Catering, Unterkunft, Müllaufkommen: Alles Themen, bei denen Bands, Venues oder Publikum gefordert seien und mit denen sich doch einige Emissionen einsparen ließen.
Gerade auch die Verantwortung der Veranstaltungshäuser wird neben den Künstlerinnen und Künstlern selbst hervorgehoben. Auch dort hat das Umdenken allem Anschein nach aber bereits eingesetzt: Dem enormen Stromverbrauch von Clubs und Konzerthallen wird beispielsweise der Umstieg auf LEDs entgegengesetzt, Dächer werden begrünt und Bewegungsmelder bei Beleuchtung und Wasserhähnen eingesetzt.
INFO: Clubtopia engagiert sich für mehr Nachhaltigkeit in der Berliner Clubszene. Der Fahrplan dafür wird in Runden Tischen gemeinsam mit den Clubs entwickelt. Pachama Culture unterstützt Bands bei nachhaltiger Tour-Konzeption. |