Ein nuschelnder Singer/Songwriter mit Gitarre und Mundharmonika – der Vergleich mit Bob Dylan ließ naturgemäß nicht lange auf sich warten.
Max Prosa singt auf inzwischen drei im Folk beheimateten Alben über Liebe und Leben und schreckt auch vor politischen Texten nicht zurück. Während Prosa mit Die Phantasie wird siegen ein sehr breit aufgestelltes Debutalbum gelungen ist, sind auf dem zweiten Album Rangoon eher schwermütig-aufgewühlte aber auch sehr melodiöse Titel und mit Hallelujah eine Übertragung des Cohen-Klassikers ins Deutsche zu hören.
Dieses Jahr erschienen ist Keiner kämpft für mehr, das schon eher in Richtung Pop zu verorten ist. Die Stimme des jungen Künstlers klingt dort noch einmal deutlich selbstbewusster, die Klänge sind massiver und etwas experimenteller, die Texte nicht mehr so verträumt.
Mit „Chaossohn“, einem Track mit deutlich gesellschafts- und kapitalismuskritischen Anklängen aus Rangoon, gibt Prosa uns zum Schluss einen schönen Satz mit auf den Weg, den ein jeder sich ab und zu einmal durch den Kopf gehen lassen sollte: „Doch der Zauber bleibt scheu, nur dem Staunenden treu.“
Fazit: Max Prosa gelingt es, mit ausagekräftiger Musik und sensiblen Texten lebhafte Gefühle freizusetzen. Die drei bisher erschienenen Alben sind insgesamt recht unterschiedlich, aber alle auf ihre Art mehr als hörenswert.