Eigentlich stellt dieser Künstler im Konzept von unterm Radar eine gewaltige Ausnahme dar. Er ist nämlich alles andere als unbekannt. Dominic Miller hat schon mit verschiedensten Größen zusammengearbeitet und ist seit zwei Jahrzehnten auch solistisch unterwegs, am besten kennt man ihn jedoch als Gitarristen des großartigen Musikers Sting. Mainstream allerdings ist Miller auf keinen Fall und so ist es wohl ein vertretbarer Tabubruch, hier über ihn zu schreiben. Soviel also als Vorwort.
Dominic Miller, in Argentinien geboren und in den USA und Großbritannien aufgewachsen, kam zwar erst mit 15 Jahren zur Gitarre, mit seinem Talent war das späte Einstiegsalter aber anscheinend kein Problem. Seit 1991 ist er an Stings Seite auf der Bühne zu sehen und ist für bekannte Gitarrenmelodien bei Klassikern wie dem fantastischen „Shape Of My Heart“ verantwortlich.
Abgesehen davon hat Miller inzwischen auch ein Dutzend Soloalben herausgebracht, auf denen er sich in verschiedenen Stilen ausprobiert. Dieses Jahr erschienen ist seine neueste CD Silent Light. Schon der Titel lässt einen aufhorchen und erzeugt so eine wunderbare Mischung aus Bekanntem und Rätselhaftem. Miller bewegt sich hier hauptsächlich im Jazz, teilweise auch im Latin und besticht mit gleichermaßen ruhigen wie virtuosen Kompositionen. Besonders ist an dieser Aufnahme, dass die einzelnen Tracks tatsächlich nur mit Miller an der Akustikgitarre und einem Percussionisten eingespielt wurden und so trotz der Komplexität einiger Melodien mit den vielen wiederkehrenden Bausteinen fast minimalistisch anmuten.
Fazit: Dominic Miller gehört zu den absoluten Großmeistern der heutigen Zeit. Silent Light beweist technische Fähigkeiten, musikalisches Einfühlvermögen und einen besonderen Sinn für einfache Schönheit.
Links: https://www.ndr.de/ndrkultur/Dominic-Miller-Silent-Light,audio326476.html
feine ruhe…
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