Music Pool Berlin
Wie bei vielen Themen findet sich in der Hauptstadt auch in Sachen Band-Beratung und Networking ein besonders großes Angebot. Der Verein Music Pool Berlin etwa versteht sich als Anlaufstelle für die Musikszene und bietet in Beratungen, Coachings, Workshops und Community-Abenden Vernetzungsmöglichkeiten und jede Menge Antworten auf die drängenden Fragen. Mit einem riesigen Expertenpool mit Fachleuten aus verschiedensten Bereichen hilft der Music Pool etwa bei Rechtsfragen, Weiterbildung, Konzertveranstaltung, Finanzierungstipps, Booking und Promotion.
Eric Eitel ist Gründungsmitglied des Vereins und kennt die klassischen Einstiegsfragen bei jungen MusikerInnen an der Schwelle zur Berufsmusik: „Wie komme ich in die KSK? Wie funktioniert das eigentlich mit den Steuern, wenn ich selbstständig bin? Brauch‘ ich die GEMA, ein Label, einen Verlag?“

ERIC EITEL
Vorstand von all2gethernow e.V. und Gründungsmitglied des Music Pool Berlin.
© privat
Wer stattdessen einfach sein Hobby etwas professionalisieren wolle, hätte dafür andere Fragen, deren Fokus weniger auf dem Ökonomischen liegen würde. Und gerade wer eine bestimmte Idee im Kopf habe, brauche oft Hilfe bei der Umsetzung: „Vielleicht würde jemand unglaublich gern mal was mit einem Orchester zusammen machen. Aber wie kommt man da ran und wie finanziert man das? Gibt es vielleicht eine tolle Förderung, die genau zu dem Thema passen würde?“ Aber auch zu absoluten Nischenthemen wie dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Musikproduktion wurden schon Workshops veranstaltet.
ÜBRIGENS:
Förderprogramme und finanzielle Hilfe für MusikerInnen in Notlagen stellt die Initiative Musik bereit.
Der Grundgedanke hinter dem Music Pool laute deshalb: „Aus der Szene für die Szene Wissen weitergeben.“ Weiter will der Verein auch einzelnen Stimmen Gehör verschaffen und die Forderungen von Musikschaffenden in die Politik tragen.
„Nicht konkurrieren, sondern kooperieren.“
– Eric Eitel
Ein großes Anliegen der Gründer sei es außerdem von Anfang an gewesen, das Angebot in jede Richtung fair zu gestalten. „Das heißt, Dozentinnen und Dozenten müssen natürlich entsprechend vergütet werden. Aber A arbeiten wir non profit und B muss es für alle erschwinglich sein“, so Eitel. Um das Beratungsangebot möglichst niedrigschwellig zugänglich zu machen, sind Community-Abende und eine erste Orientierungsberatung kostenlos, Coachings und Workshops kosten zwischen zehn und 20 Euro. Dafür wird der Verein unter anderem vom Musicboard Berlin des Berliner Senats und mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. Getragen wird das Projekt von all2gethernow in Kooperation mit der Clubcommission.
ÜBRIGENS:
Ob „Musiker*innen in Berlin“, „Musiker sucht Band/Band sucht Musiker“ oder „Musiker & Bands Promotion“ – wer Fragen hat und Antworten sucht, kann in den vielen Facebook-Gruppen zum Thema auf unkomplizierte Weise fündig werden.
Ein Standbein des Vereins sind die monatlichen Community-Abende. Der Music Pool lädt dazu in wechselnde Locations ein und organisiert zu ausgewählten Themen internationale Fachleute. „Danach gibt es eine lebhafte Diskussion und dann legt jemand aus der Community auf und man trinkt noch was zusammen“, so Eric Eitel. Die Abende sind kostenlos und für alle offen. Mit dem Artist-Meetup ist außerdem ein Konzept entstanden, bei dem Musikschaffende eigene Songideen mitbringen und sich gegenseitig unter KollegInnen Feedback geben können. Überhaupt geht es Eric Eitel auch mit dem Music Pool Berlin vor allem um Zusammenarbeit – unter MusikerInnen genauso wie mit anderen Vereinen. Ganz nach dem Motto: „Nicht konkurrieren, sondern kooperieren.“
Sehr positive Initiativen! Ich erlebe auch immer wieder, dass die Leute life music eigentlich lieber mögen. Wo life gespielt wird, auch auf Märkten z. B., dorthin gehen die meisten Leute.
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Wie immer ein toller Einblick hinter die Kulissen der Musikszene und für mich als absoluter „Nichtswisser“ in dieser Beziehung richtig spannend zu lesen. 🙂
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Wie schön, vielen Dank für die Rückmeldung!
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