The Magic Mumble Jumble sind eine bunt zusammengewürfelte Truppe und das Paradebeispiel für gut gemachte, peacige Feel-Good-Musik. Die Band liefert fette Sounds, Pop-Melodien, sanfte Balladen, New-Orleans-Jazz-hafte Soli und sehr viel Optimismus und Lebensfreude. Gerade ist die Band auf Tour unterwegs und gab am Mittwochabend im Badehaus ihr allererstes Konzert in Berlin.

Der Start kommt plötzlich: Das leise Einstimmungsgedudel aus den Boxen ist noch gar nicht restlos verklungen, da schießt auf einmal der massive Drumbeat von der Bühne, und zwar so laut und überraschend, dass das Publikum ganz kurz kollektiv zusammenzuckt. Wachgerüttelt löst sich sofort die Stimmung und The Magic Mumble Jumble halten ihr Versprechen, den grauen Großstadtfebruar mit ein bisschen Farbe und Liebe aufzulockern.
Die achtköpfige Band ist eine echte Wundertüte. Praktisch alle singen neben ihrem Instrument auch Backings oder zwischendurch mal eine Strophe, die Posaunistin aus Island haut plötzlich ein abgefahrenes Querflötensolo raus, der Kollege am Sousaphon und Euphonium braucht für manch einen Song so viel Luft, dass man Angst bekommt, dass sich der Sauerstoffmangel irgendwann bemerkbar macht – das passiert aber natürlich nicht, er ist Profi. Pianist, Gitarrist und Bassist zeigen Skills, mit denen sie in einer klassischen Bandformation sicher nicht so viel Zeit im Hintergrund stehen würden und die Klarinettistin ist eigentlich Multiinstrumentalistin, spielt auch Percussion und hat eine fantastische Stimme. Sänger und Trompeter Paul Istance tollt währenddessen über die Bühne, schleudert sein Handtuch umher und wirkt ein bisschen wie der verrückte Professor, der überall seine Finger mit im Spiel hat.
Ein neuer Song und viel Tanz-Geschwitze
Die Band hat einige alte Bekannte vom ersten Album im Gepäck („If You’re Young“, „Home“), genauso wie neuere Songs („Call On Me“ ist laut Paul noch ganz frisch und bis dahin live ungespielt). Bei der erfolgreichen Single „Don’t Forget“ sind viele im Raum sehr textsicher.
The Magic Mumble Jumble lassen den Zuschauerinnen und Zuschauern zwischen den Songs kaum Verschnaufpausen, es geht Schlag auf Schlag, damit bloß niemand auf die Idee kommt, das Tanzen sein zu lassen. Der ganze Abend kommt einer Fitness-Trainingseinheit gleich – für das hüpfende Publikum genauso wie für die Band mit den schweren Instrumenten auf der Bühne. Deren absurdes Energielevel ist eigentlich gemacht für große Festivalbühnen unter freiem Himmel. Dass The Magic Mumble Jumble diesen Sommerspirit auch in die stickigen kleinen Clubs der Republik beamen können, ist nicht selbstverständlich.
Es braucht mehrere Zugaben, bis das Publikum The Magic Mumble Jumble widerwillig gehen lässt – und auch erst, nachdem es der Band das Versprechen abgenommen hat, dass es ein Wiedersehen in der Hauptstadt geben wird.
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