betina quest ist eine Geschichtenerzählerin – und zwar eine besonders gute, und wer ihren Songs aufmerksam zuhört, weiß auch, warum. Die in Deutschland geborene Sängerin mit burundischen Wurzeln setzt sich in ihren Songs mit vielfältigen Themen auseinander: Sie schreibt und singt über die Komplexität des Lebens afrikanischer Frauen, über Resilienz und über die sich immer wieder stellende Frage nach Identität.
Dass betina quest viele verschiedene Leben gelebt hat, hört man ihr an. Ihre Songtexte sind komplex, ihr Musikstil nicht eindeutig, sondern eine mit besonderer Sorgfalt und viel künstlerischem Gespür zusammengesetzte Mischung aus (Afro)-Soul, Hip-Hop und elektronischen Elementen. Derzeit arbeitet sie an ihrem zweiten Album und ist im Oktober auch auf Tour unterwegs. Auf den beiden letzten Veröffentlichungen finden wir beispielsweise den Song „privilege“, in dem sie sich mit dem Leben zwischen zwei Welten auseinandersetzt: Einerseits ermöglicht ihr europäischer Pass ihr, sich in der Welt zu bewegen, andererseits trennt er sie auch von Burundi.
Ihre neueste Veröffentlichung ist „Four African Women“, eine Hommage an Nina Simone’s großartigen Song „Four Women“. Ursprünglich von der Jazz-Künstlerin Somi neuinterpretiert, gibt betina quest der Version ihren eigenen Stempel, ergänzt ein paar elektronische Elemente und erzählt so die Geschichte weiter, die Nina Simone 1966 begonnen hat.
Fazit: betina quest ist eine besondere Künstlerin, weil es ihr geradezu leichtfertig gelingt, auf kunstvolle Art und Weise sowohl bestimmte Aspekte ihrer eigenen Identität als auch solche aus größerem Kontext zu erzählen. „Ich finde, dass Black Womanhood mit einer Verantwortung verbunden ist. Und zwar mit der Verantwortung unsere Geschichten zu erzählen, generationsübergreifendes Trauma zu heilen und uns gegenseitig zu feiern“, sagt sie selbst über die Single.
Autorin:
Felicitas Richter
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