Dominik Hartz: Ab in die (C)Hartz

Mit wilden Frisuren und Songs, die sich anfühlen wie ein Tagebuch voller Emotionen, bewegt sich Dominik Hartz irgendwo zwischen verliebt, fast ein bisschen sauer und der Frage: Was wäre er eigentlich ohne Songs?

Der Sänger, Songwriter und Schauspieler verbindet Indie, Pop und Rap zu einem Stil, der Kopf und Herz gleichermaßen anspricht. Sein Debütalbum Dominik Hartz ist im Oktober erschienen und erzählt auch von seinem Weg von der Schulzeit in einem kleinen Dorf in Holstein bis in die pulsierende Großstadt. Der Titeltrack „dominik hartz“ ist eine halbironische Selbstvorstellung („Ich zahl‘ in Raten und leb‘ vom Kredit, aber heute bin ich da, damit ihr euch bewegt“), die aber zeigt, dass Musik zu machen hier Teil der Identität ist („Ich will nur singen, hab‘ da lange drauf gewartet, egal ob’s undercover oder in den Charts ist”).

Meine persönliche Anleitung zum Hören seiner Lieder: Mit dem Kopf nicken, die Augen schließen und einfach mal spüren. Wenn man dann noch auf die Texte achtet, reißt man ab und zu die Augen auf – vor Witz, Staunen, Bewunderung oder weil man sich mal ein bisschen ertappt fühlt. Songs wie der tanzbare House-Hit „Klimpa Klimpa“ oder das einfühlsame „Farbe ins Grau“ von seinem selbstbetitelten neuen Album könnten unterschiedlicher nicht sein und spiegeln doch beide auf ihre Weise Dominik Hartz’ Reise wider: eine gefühlvolle Selbstreflexion, die echte Emotionen und ehrliche Gedanken in Musik verwandelt. Die Einflüsse seiner Vorbilder wie Mac Miller, Red Hot Chili Peppers und Peter Fox sind in seiner Musik auch zu spüren.

Auch der neue Song “Hals über Kopf” – eine Kooperation mit Produzent und Musiker frytz – trifft den emotionalen Kern und verkörpert den typischen Hartz-Sound: ein treibender 4-to-the-floor-Beat, harmonische Gitarren und ein unweigerliches Lächeln auf den Lippen. Eingängige Melodien, überraschende Adlibs und ein gewisses „Ear Candy“ verleihen seinem Album eine besondere Note.

Fazit: Die Musik von Dominik Hartz gibt einen Einblick in das Leben eines Künstlers, der es sowohl feiert als auch reflektiert. Die knappe Million monatliche Hörer*innen auf Spotify machen auch was her.

Autorin:

Lisa Rupprecht


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