Unapologetic Rap mit einer Prise Pop, ein Hauch von R&B und Trap, jeder Menge Attitude und dann auch noch aus Wien? Ja, all das vereint BEX in ihrer Musik. 2022 begann sie ihre Songs zu veröffentlichen – zuletzt präsentierte sie ihren „BREAKUP SONG“.
Auf BEX gestoßen bin ich durch ihre 2023 erschienene EP „Bundles“. Zu den vier Songs mache ich bis heute regelmäßig die Straßen Wiens zu meinem Runway. Gerade Songs wie „Dolly Parton“ und „Bodybag“ funktionieren für mich mit ihrem eingängigen Beat, BEX‚ Betonungen und ihren Lyrics wahnsinnig gut (wenn jemand einen Soundtrack für den nächsten sassy Strut durch die Innenstadt benötigt, there you go). BEX vereint Attitude, harte (aber tanzbare) Beats und Texte, die sie selbst wahrscheinlich als „cunty“ bezeichnen würde. Lines wie „skin so soft, but you can’t touch it“ oder „call me highness, baby I might show you pardon“ sind es unter anderem, die einen darin pushen, seinen eigenen Wert zu kennen und sich nicht alles gefallen zu lassen.
In einem ihrer ersten Songs „Bounce“ mit Nono Punch und dem dazugehörigen Musikvideo kriegt man weiter einen guten Eindruck davon, was BEX‚ Musik ausmacht. Mit der Persönlichkeit, und dem Talent (!) eines amerikanischen Popstars rappt die Wienerin in einer Mischung aus Englisch und Patois – einem vor allem in Jamaika auftretenden Dialekt – über einen Trap-Beat. Hierzu habe ich mich schon einige Male dabei erwischt, wie ich im Bett mitgewippt und mit meinen nicht-existenten French Nails auf die Bettkante getippt habe.
Die neue Single „BREAKUP SONG“ ist im Vergleich zu den zuvor veröffentlichten Songs zwar sanfter, text- und beatmäßig aber wie gewohnt bold. Sie vereint viele bekannte Gefühle, die nach einer Trennung auftreten: Trauer, Hass, neu dazugewonnene Selbstliebe.
Um all die gewonnenen Eindrücke zusammenzufassen: BEX‚ music makes me feel good. Es sind die Texte und die Beats, die förmlich danach schreien, auf dem nächsten Fashion Runway gespielt zu werden, die für mich das Ganze zu einem tollem Gesamtpaket abrunden. Und wer möchte nicht gerne sagen können: „Ich kannte sie, bevor sie berühmt war“? Ich werde jetzt erst mal ein bisschen durch die Stadt spazieren, welche Songs ich dabei höre, wisst ihr ja nun.
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