Cassia: Feel-Good-Indie (+Verlosung!)

VERLOSUNG

Wir verlosen unter unseren Leserinnen und Lesern eine Cassia-Schallplatte! Mitmachen könnt ihr noch bis zum 9. Februar. Geht dafür einfach auf unsere Instagram-Seite und lasst uns unter dem entsprechenden Beitrag einen Kommentar da
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Nach verschiedensten Konzerten quer durch Deutschland – unter anderem als Giant-Rooks-Support – haben Cassia aus dem britischen Macclesfield längst Berlin zu ihrer zweiten Basis auserkoren. Nach dem ersten Album des Indie-Pop-Trios erschien Ende Januar die neue EP Powerlines und man munkelt, an einem neuen Album wird auch schon gebastelt.
Die Band strahlt eine Grundgelassenheit aus, die Songs wirken, als gingen sie den Musikern, die sie spielen, völlig leicht von der Hand. Viel Bewegung gibt’s trotzdem und die Musik zeugt von musikalischem Feingefühl. Zwar mögen dem ein oder anderen die „Oh-oh-oh“-Backing-Vocals vielleicht etwas zu häufig eingesetzt werden, für eine Ladung gute Stimmung sorgen sie aber auf jeden Fall. Außerdem hört man bei Cassia einen ganz eigenen Gitarrensound und Melodien, die ins Ohr gehen und trotzdem gar nicht unbedingt poptypisch sind.

Fazit: Bei den Songs von Cassia wahlweise Fuß oder Kopf mitwippen lassen und die Laune hebt sich garantiert. Diese Art von Sommer-Mucke ist vielleicht genau das, was man im tristen Februar gebrauchen kann.

Brew Berrymore im Interview: „Wir haben keinen 3-Jahres-Plan, wir haben Spaß“

Benedikt Wagensonner ist Sänger der Regensburger Band Brew Berrymore. Ihre Indie-Synth-Pop-Rock-Mischung haben Benedikt, Maximilian Artinger (Keyboard, Synthesizer), Moritz Petschko (Bass, Backing Vocals), Daniel Brandhuber (Drums) und Robert Rauchnecker (Gitarre, Backing Vocals) „Alpaca Rock“ getauft. Wenn Brew Berrymore nicht gerade Musik machen, findet man sie in ganz verschiedenen Bereichen: im Studium (Wirtschaftsinformatik, Soziale Arbeit), als Psychologe in einer Justizvollzugsanstalt, als Dolmetscher für Spanisch oder als Kinderintensivpfleger. Oder sie schippern mit einem Kasten Bier im Kanu auf der Donau oder dem Regen.

Musik unterm Radar: Darf man sich eigentlich einfach so nach berühmten Menschen benennen, oder musstet ihr vorher um Erlaubnis fragen?

Benedikt Wagensonner: Das ist ein großes Missverständnis: Die Schauspielerin hat sich nach uns benannt! (lacht)

Nehmen wir an, du erzählst auf einer Party von eurer Band, wie beschreibst du dann eure Musik?

Ich würde wahrscheinlich eher den Live-Auftritt beschreiben. Wir versuchen einfach möglichst viel Spaß zu vermitteln, wir spielen auch komplett in Golden-Glitzer gekleidet, so 80er Stil. Wir machen einfach das, worauf wir Lust haben und das transportiert sich dann auch auf das Publikum. Die Leute sind meistens geflasht, wenn sie uns live sehen.

Wenn man sich eure aktuelle Single „Keep It In Your Mind“ anhört, kann man sich gar nicht so richtig entscheiden, ob die Stimmung eher euphorisch oder melancholisch ist. Was wollt ihr bei euren Hörerinnen und Hörern auslösen?

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Luke Sital-Singh: musikalische Melancholie aus L.A.

Ein Jahr nach der Veröffentlichung seines letzten Albums bringt Luke Sital-Singh eine neue EP auf den Markt. Für New Haze (erscheint am 03. April) arbeitete er mit vielen anderen Künstlern zusammen, die Single “Almost home” erschien schon im Voraus. 

Sowohl auf internationalen, als auch auf deutschen Bühnen ist Luke Sital-Singh schon lange kein Unbekannter mehr. Bereits 2015 war er in der NDR-Show Inas Nacht zu sehen. Ab Mitte April geht der Wahl-Amerikaner auf Tour durch Europa und kommt für sechs Termine auch nach Deutschland und in die Schweiz. 2018 hielt er einen bewegenden TED Talk, bei dem er auch zwei seiner Stücke performte. “I love a depressing song”, sagt er in der Rede und erklärt seine Vorliebe für traurige Lieder.
Um eine solche Stimmung zu erzeugen, braucht der geborene Brite kaum mehr als ein paar Instrumente und seine Stimme – Synthesizer und Elektro-Elemente sucht man bei ihm vergebens. Sital-Singhs Musik überzeugt durch ihren natürlich-authentischen Klang. Melancholie ist auch in seiner neuen Single “Almost home” zu hören. Sie entstand kurz nach seinem Umzug von Bristol nach Los Angeles. Für das Stück arbeitete er mit dem Gitarristen Stevie Aeillo zusammen, der bereits an Projekten von Mumford and Sons, Lana del Rey und Thirty Seconds to Mars mitwirkte. In dem Song widmet sich der Musiker der Frage, was es bedeutet, zu Hause zu sein. “We’ll barely make it but we’re almost home. To a familiar place where all the street signs glow”, singt er mit seiner sanften und dennoch rauen Stimme und hinterlässt bei den Zuhörenden eine Gänsehaut. Die weiteren Stücke auf “New Haze” sind ebenfalls in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern entstanden: “This EP is all about collaboration.”

Fazit: Bewegend, melancholisch, eingängig – das sind die Songs von Luke Sital-Singh. Ein aufstrebender Künstler, den man im Blick behalten sollte.

Autorin:

Carla Blecke

Gerade läuft die Umfrageserie „Wie wünscht ihr euch Musik unterm Radar?“ Wir versuchen euch eine möglichst große inhaltliche und musikalische Bandbreite zu bieten und möchten deshalb gern wissen, was euch am meisten anspricht. Um eure Interessen besser einschätzen zu können und um herauszufinden, was bei uns vielleicht noch unterrepräsentiert ist, würden wir von euch gern wissen, welche Genres ihr am liebsten hört. Ihr könnt maximal sieben Antworten geben. Vielen Dank für euer Feedback!
(Hinweis: Falls die Umfrage nicht zu sehen ist, hier klicken.)

Fullax: Indie-Pop auf eigene Faust

Fullax – so nennt man in Nordhessen einen Faulpelz. Auch wenn eine gewisse Gemütlichkeit herauszuhören ist, sind die zwei Musiker aus Kassel im Gegensatz zu ihrem Namen aber ziemlich aktiv.

„Do It Yourself“ ist das Motto von Julian Giese an Gitarre, Synthesizer und Gesang und seinem Bandkollegen und Drummer Jonas Hoppe. Im eigenen Studio wird aufgenommen, auch produziert und gemischt werden ihre Songs in Eigenregie. 2017 gab es eine erste EP, neulich haben die zwei mit einem einzelnen Song mal wieder von sich hören lassen.
Fullax machen ihre Musik auf sympathische Weise frei nach Schnauze. Da treffen deutsche Texte auf rhythmische Pop-Melodien, lässiger Indie-Vibe und gerade in den Videos auch Retro-Anklänge auf einen modernen Stil. Funkig abgerissene Gitarren-Chords machen den Weg frei für verträumte Synthies und ein bisschen episches Lebensgefühl darf auch mal sein.

Fazit: Mit Fullax kommt frischer Wind ins Haus: mit gutem Gespür für Sounds und Drive machen die beiden Indie-Pop im Elektro-Gewand.

Mit diesem Beitrag startet die Umfrageserie „Wie wünscht ihr euch Musik unterm Radar?“ Wir versuchen euch eine möglichst große inhaltliche und musikalische Bandbreite zu bieten und möchten deshalb gern wissen, was euch am meisten anspricht. Um eure Interessen besser einschätzen zu können und um herauszufinden, was bei uns vielleicht noch unterrepräsentiert ist, würden wir von euch gern wissen, welche Genres ihr am liebsten hört. Ihr könnt maximal sieben Antworten geben. Vielen Dank für euer Feedback!
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Nathaniel Rateliff: rhythmischer R&B-Folk

Nathaniel Rateliff ist Vollblut-Musiker aus Denver, Colorado. Ob allein oder mit Band im Rücken, als Vorband von Mumford & Sons oder bei ausverkauften eigenen Konzerten: Er weiß sein Publikum von sich zu überzeugen.

Nach ersten Band-Erfahrungen zu Hause in den Vereinigten Staaten brachte Nathaniel Rateliff 2010 sein erstes Soloalbum auf den Markt. Seit einigen Jahren lässt sich der Folker zwar auch von der Band The Night Sweats unterstützen, sein aktuelles Album ist allerdings wieder ein Soloprojekt geworden: And It’s Still Alright erscheint am 14. Februar.
Nathaniel Rateliff fasziniert vor allem mit seiner vollen, mit etwas wettergegerbtem Kratzen versetzten Stimme. Seine Night Sweats ergänzen ihn mit starker Rhythm Section, Saxophon und Trompete. In den Songs finden sich Country-Einflüsse mit wahlweise stampfender Bass Drum oder Rhythmus-Klatschen und mit Power aufgeladene Backingvocals. Gerade in Rateliffs Solotiteln liegt der Fokus aber auch auf ruhig-meditativem Gitarrenfolk.

Fazit: Zwar gilt der Musiker als eher introvertiert, für die inzwschen weltweit vielen Fans scheint Nathaniel Rateliff dann aber doch gern über seinen Schatten zu springen – und das kommt an: Wer für sein einziges Deutschlandkonzert Ende April in Berlin noch ein Ticket ergattern möchte, sollte sich ranhalten.

  • Meilensteine:
    • 2010 Solodebut In Memory of Loss
    • 2014 Nathaniel Rateliff & the Night Sweats
    • 2020 And It’s Still Alright (VÖ 14. Februar)
  • Umleitung:

Ein großer Dank für diesen Musiktipp geht an die Bloggerin Lopadistory. Du hast auch einen musikalischen Geheimtipp, der mehr Aufmerksamkeit verdient hätte? Zuschriften erreichen die Redaktion über das Kontaktformular.

Alles ist alles: eine Reise auf dem Klangteppich

In ihrer Debut-EP Grundrauschen (erscheint am 10. April) schichten zwei Freunde aus elektronischen und analogen Sounds ein einzigartiges Klangerlebnis. Innerhalb eines Jahres haben die Jungs von alles ist alles dafür nicht nur Musik aufgenommen, sondern zu jedem der Tracks ein aufwändiges Musikvideo produziert.

Hinter alles ist alles stecken die Freunde Fabian Wolf und Edgar Thimm, die bereits seit ihrer Schulzeit in Hannover gemeinsam Musik machen. Gegründet wurde die Band schließlich 2013 in Berlin. Beide Künstler sind inzwischen Anfang dreißig und haben ihre EP Grundrauschen innerhalb eines Jahres in den zwei Großstädten entwickelt. Das Besondere: Alle kreativen Arbeitsschritte haben die Freunde selbst ausgeführt, von der Musikproduktion bis zum Videoschnitt. Die kurzen, selbstgedrehten Filme lassen einen noch tiefer in die Mantras der Lieder eintauchen und machen die EP zu einem Kurztrip in andere Sphären. Im Zweiwochentakt veröffentlichen die beiden seit gestern zu jedem der Tracks ein Video.
Alles beginnt mit einem Loop – jedenfalls bei der Band alles ist alles. Auf einen in Dauerschleife laufenden Klangteppich spielt das Duo mit vielen verschiedenen Instrumenten weitere Melodien. Es entsteht ein Mix, den die Band selbst als eine “Fusion aus organischen und digitalen Sounds” beschreibt. Neben zwei miteinander gekoppelten Laptops, Keyboard und Gitarren kommen bei alles ist alles auch Blechblasinstrumente zum Einsatz. Auf den sechs Tracks ihrer EP nutzen die Musiker diese Vielseitigkeit: jeder Song hat eine ganz eigene Machart und unterscheidet sich stark von den anderen.

Fazit: Fabian Wolf und Edgar Thimm hypnotisieren ihre Hörer durch viele Loops und abwechslungsreiche Melodien.

Autorin:

Carla Blecke

Kazy Lambist: Elektro-Pop aus Südfrankreich

Eingängige Melodien, trappige Beats und melancholische Klavier-Elemente: In seiner EP Sky Kiss beweist Kazy Lambist Liebe zum Detail. 

Der Künstler, der mit bürgerlichem Namen Arthur Dubreuc heißt, startete seinen musikalischen Werdegang in seiner Heimatstadt Montpellier, wo er als Jugendlicher begann, Klavier und Gitarre zu spielen. Bis heute entstehen seine Werke in seinem Home-Studio, genauer: in seinem Schlafzimmer in der französischen Großstadt. Ganz aktuell steht jetzt seine EP Sky Kiss in den Startlöchern. Ab dem 7. Februar soll sie unter die Leute gebracht werden, für März stehen außerdem vier Konzerte in Deutschland an.
Lambists Fähigkeiten am Klavier stellt er auch in der neuen EP unter Beweis. Im Song “Twitch” sorgen kurze Piano-Elemente zwischen den anregenden Rhythmen für Abwechslung. Raffiniert baut Kazy sogar Orgelmelodien in den Track “Dei” ein und versetzt uns akustisch in eine wunderbar hallende Kirche. In der Welt des Elektro-Pop ist der 25-Jährige schon lange kein Unbekannter mehr. Der Titel-Track “Sky Kiss” ist in Zusammenarbeit mit Jean-Benoit Dunckel, Musiker der Band Air entstanden. Auf Twitter bekannten sich bereits der Oscar-Preisträger Guillermo del Toro und die britische Regisseurin Ana Lily Amirpour als Fans des Künstlers. 

Fazit: Sehr entspannt, aber alles andere als langweilig: Die Musik des jungen Franzosen trifft mit ihrer unaufgeregten Art den Zahn der Zeit. Auch wenn es um die Optik geht, ist Kazy Lambist kreativ. Das Musikvideo zu “Oh My God” ist eine lebendig gewordene Kunstinstallation und absolut sehenswert.

Autorin:

Carla Blecke