Live-Report: Begeisterte Fans bei Kat Frankie

Bei Kat Frankies Konzert am Freitag in Berlin stimmt alles: die Band, der Sound, die Fans – und der Star des Abends sowieso. Kat Frankie lacht viel, interagiert mit dem Publikum und wirkt wie die Ruhe selbst, schließlich ist das Konzert im ausverkauften Festsaal Kreuzberg für die langjährige Wahlberlinerin ein absolutes Heimspiel.

© Katharina Köhler

Die Berliner*innen haben lange gewartet auf diesen Abend. Nach coronabedingter Verlegung um ein Jahr startet pünktlich um acht Opener-Duo Theyy (Kats Bassistin Shanice Ruby Bennett zusammen mit Sängerin Erika Emerson) mit seinem genialen modern-souligen Sound und smoothem Bass.

Theyy spielten als Vorband.
© Katharina Köhler

Nach ihrer Vorband lässt Kat Frankie ihre Fans noch eine Weile warten, bis sie kurz nach neun auf der Bühne erscheint. Dafür legt sie direkt los mit dem fantastischen Titeltrack ihres neuen Albums „Shiny Things“. Danach der sphärischere Song „Healer“, den die Keyboarderin der Band mit tollem Gesangspart unterstützt – der Saal jubelt. Kat wirkt zwischen den Songs oft selbst ganz berührt von dem derart begeisterten Publikum.

Mal solo, mal mit überragender Band

Kat Frankie hat so eine natürliche Bühnenpräsenz, dass sie es nicht nötig hat, sich noch weiter in den Vordergrund zu drängen. Stattdessen lässt sie zwischendurch auch ganz entspannt mal ihre Kolleg*innen den Applaus einheimsen. In „Natural Resources“ singt die ganze Band mehrstimmig, im rhythmischen „Headed for the Reaper“ liefert die Keyboarderin ein überirdisches Solo ab, ungebrochen stark ist das E-Gitarrenriff in „Spoiled Children“ und „The Sea“ und die komplexen Beats vom Schlagzeug kommen zuverlässig wie von einem Uhrwerk. Überhaupt ist die Band wahnsinnig toll. Kurz bevor es zu ein paar ruhigeren Balladen geht, schallt ein „I love this band!“ aus dem Publikum, was Kat Frankie schnell noch zum Anlass nimmt, dieselbe namentlich vorzustellen. Dabei stellt sich heraus, dass ihr Drummer Geburtstag hat und ein spontanes Happy Birthday erfüllt den Raum.

Ganz ohne Band geht es für die nächsten paar Songs weiter. Für zwei Titel kommt auch ihre Loopstation zum Einsatz. Dass das Übereinanderschichten der Tonspuren nicht sofort zu hundert Prozent klappt, ist sympathisch. Kat lächelt den Moment weg und der Song wird dafür umso schöner.

© Katharina Köhler

Wieder in voller Besetzung erschallt ein episches „The Sea“ und spätestens nach „Bad Behaviour“ kriegt sich das Publikum nicht mehr ein und lässt Kat Frankie kaum zu Wort kommen vor Jubel. „Ich hab‘ euch vermisst“, gesteht sie ihren Berliner Fans und die Ankündigung, dass jetzt der letzte Song ansteht, kommt da sehr ungelegen. „Home“ mit seinen Hardrock-haften Zügen geht dann noch einmal richtig ab. Der Saal flippt danach ein letztes Mal aus und Kat lässt sich gefühlt unerhört lang Zeit bis sie und ihre Band zur Zugabe wieder auf die Bühne kommen. Zusammen singen sie ein A-capella-Stück. Sofort im Anschluss setzt die Rausschmeißermucke ein, es bleibt bei einer Zugabe. Allen im Raum fällt es an diesem Abend schwer, nach Haus zu gehen.

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